Ninas KilIer-Rudi-Show
Daß man von sich aus neue Werte schaffen müsse, verkündet Nina Hagen jüngst in einem eigenhändig oder eher schnauzig uff Berlinerisch abgefaßten Beitrag in der Hamburger „Szene“.
Se vill ja jetzt ’ne Deutschlandtournee schaffen, und der Arbeitstitel für datt Ding lautet „Anarchy in Germany“. Das klappt doch nie – meint Nina, meint damit aber die Anarchie. Ein LSD-verwurzeltes Atomspecdracula soll es werden, mit O.U.T., Who killed Rudi und vielen anderen Special jet-Guests. Das Pyramiden-Stadl auf Reisen durch Germany – hoffentlich ist’s nicht zu unbe-hagen-lich. Wenn die Hagen-Bande die Tournee hinter sich hat, soll in Barcelona in der Kirche von Gaudi – „wo wir och auftreten wollen“ (O-Ton Nina Hagen) – der Film „Reflection“ gedreht werden. „Und dann fahr ick bestimmt och mal wieder nach Amsterdam – für drei Tage, und hinterher will ick nach Amerika und mach da erstmal dat große Broadway-Musical.“ Daß sie etwa zurückhaltend sei, kann man der Nina bestimmt nicht vorwerfen, aber was sie sich da alles auf den Zettel geschrieben hat, das grenzt ja schon fast an Faßbinder. Denn een Buch hat se och noch geschrieben – ein DDR-Musical.
Freunde in deutschen Landen, macht euch auf was gefaßt, die nächste Hagen kommt bestimmt.