Nick Cave


Jesus ist mein Vorbild

Sein Duett mit Darling Kylie Minogue katapultierte ihn über Nacht in die Charts. Dort aber wollte der Dunkelmann des Pop partout nicht hin. Jetzt versucht Nick Cave, sein Image als Ikone des Untergrunds wieder geradezurücken.

So soll der Vorzeige-Düstermann des Rock’n’Roll aussehen? Nick Cave, Ex- oder immer-noch-lunkie, der bevorzugt über rohe Gewalt, Serienmörder und natürlich Gevatter Tod singt? Nein, der Mann ist eindeutig zu groß und zu dürr für den maßgeschneiderten schwarzen Anzug, der ihm um die hageren Beine flattert. Das Haar ist ordentlich frisiert, Kinn und Backen sind perfekt rasiert. Obwohl Cave inzwischen 39 Jahre alt ist, sieht er immer noch aus wie der introvertierte Dauer-Student, der nicht erwachsen werden will. Diesen Eindruck macht auch der verschlossene Gesichtsausdruck nicht wett, den Mr. Cave während des Gesprächs mit ME/Sounds im Obergeschoß des ‚Portobello Cafes‘ in London zur Schau stellt. Vielleicht sind die Zeiten für ihn härter geworden, seit er den Ruf der Underground-Ikone verloren hat, nachdem ihm mit den ‚Murder Ballads‘ und dem Duett mit Kylie Minogue ‚Where The Wild Roses Grow‘ ein europaweiter Top Ten-Erfolg beschieden war. Jedenfalls will sich Nick Cave mit seinem aktuellen Album ‚The Boatman’s Call‘ (VÖ: 24. Februar) wieder den Independent-Status – „den ich nie verloren hatte“, wie er mürrisch beteuert-zurückerobern. Das könnte ihm auch gelingen, denn im Vergleich zum opulenten Pop-Werk ‚Murder Ballads‘ ist die neue Arbeit eine extrem spartanische, vor allem aber ungemein düstere Angelegenheit geworden. „Es ist“, erklärt Nick Cave und steckt sich dabei lässig eine von vielen „Marlboro Lights“ zwischen die dünnen Lippen, „eine Art Tagebuch der vergangenen (ahre. So etwas zu vertonen, kann nur düster klingen.“

Apropos düster. Geht’s dir nicht gut?

Nicht schlechter als sonst, aber das ist wahrscheinlich immer noch schlecht genug. Warum fragst du?

Na ja, dein letztes Werk, das Erfolgsalbum ‚Murder Ballads‘, hat sich zwar ausschließlich mit Serienmördern befaßt, besaß aber dann doch eine gewisse Ironie und Leichtigkeit.

Dem neues Album ‚The Boatmans Call‘ hingegen ist doch ziemlich bedrückend ausgefallen. Hast du nichts mehr zu lachen?

Ich habe noch nie besonders viel gelacht in meinem Leben. Aber das steht hier nicht zur Diskussion. Tatsache ist, daß zwischen „Murder Ballads‘ und ‚The Boatman’s Call‘ in der künstlerischen Herangehensweise ein großer Unterschied besteht. Bei den ‚Murder Ballads‘ wollte ich eine Handvoll Geschichten über Massenmörder erzählen. Bei ‚The Boatman’s Call‘ erzähle ich meine Geschichte der vergangenen paar Jahre…

…und die inspiriert dich dazu, tieftraurige Texte zu verfassen, die die ganze Menschheit als moralisch am Ende und bösartig abstempelt?

Mir ging es bei den Texten nicht um Moral, sondern einzig und alleine um die Feststellung, daß die Menschen sich zu wenig umeinander kümmern.

Der Heilige Franz von Assisi hat behauptet, daß ein Mensch sich erst dann spirituell entfalten kann, wenn er selbst in einer großen Menge von Leuten emotional alleine mit sich und seinem Gott ist…

Ich kenne dieses Zitat nicht, aber es gibt definitiv eine Menge Scheiße, durch die wir durchwaten müssen – mutterseelenallein. Ich mag dieses Gefühl der Einsamkeit manchmal, weil es mich inspiriert. Aber an anderen Tagen habe ich Angst davor, weil mir dann alles so hoffnungslos vorkommt. Aber es stimmt, letztendlich sind wir Menschen einsam – und sollten deshalb versuchen, das Beste aus dieser Situation zu machen und gestärkt daraus hervorzugehen.

Aber es wundert mich, daß dir der Humor abhanden gekommen ist, obwohl du weißt, daß Humor vieles im Leben leichter erscheinen läßt…

Wenn du damit die Texte auf ‚Murder Ballads‘ meinst, mag das zutreffen. An die bin ich mit einer gewissen Distanz herangegangen, weil ich all die Typen, dic ich dort beschreibe, nicht wahnsinnig erns: nehmen konnte. Eigent lieh war die Vorlage fi.iidiese Platte inhaltlich echt bescheuert, denn ich wollte mich darauf nicht ernsthaft mit der Natur des Bösen auseinandersetzen, sondern einfach nur ein paar Killer vorstellen, die aus verschiedenen Anlässen andere Menschen umnieten. So ein Thema kann manchmal ziemlich komische Momente hervorbringen, auch wenn das Grundmotiv – Mord – nicht unbedingt lustig ist. Bei ‚The Boatman’s Call‘ war die Vorgabe eine völlig andere: Ich wollte damit tief im Inneren eine optimistische Platte einspielen. Eine Platte, die sich mit der Natur der Liebe auseinandersetzt, was ja an sich eine positive Angelegenheit ist. An dieses Thema bin ich in Form eines Tagebuchs herangegangen. Diesmal erzähle ich keine Geschichten – ich berichte so lückenlos wie möglich und in beinahe kontemplativer Art und Weise, was ich in den letzten vier Jahren emotional erlebt habe. Das waren häufig schmerzhafte Erlebnisse, aber da sie alle von der Liebe künden, stecken sie im Kern voller Hoffnung. Vor allem stecken sie aber voller Wahrheit, da ich diesmal so ehrlich wie nie in meinen Versen war.

Trotzdem ist es eine traurige Platte…

…aber sie ist geprägt von einer Traurigkeit, die den Hörer nicht verzweifeln läßt. Ich spreche hier von Melancholie und Melancholie steckt, zumindest für mich, voller Energie und Kraft. Musikalisch ist die Platte eine sehr rohe, nackte und archaische Angelegenheit. Da ist keine Note zuviel gespielt, alles ist sehr ernsthaft und bewußt aufgenommen worden.

Du verwendest in deinen Texten häufig Schlagworte wie „Liebe“ und „Haß“, „Leben“ und „Tod“, „Gott“ und „Teufel“ – glaubst du nicht, daß du diese Worte ihrer zweifelsohne vorhandenen Kraft und Wucht beraubst, wenn du sie zu oft zitierst?

Du meinst, daß sie bei mir zu Klischees erstarren?

Genau das.

Nein, garantiert nicht. Ich stelle diese Worte stets in einen neuen Kontext. Und dadurch verändert sich natürlich auch ihre Bedeutung. Ich gehe nicht leichtfertig mit ihnen um. Diese Worte haben bei mir jedes Mal einen neuen, komplexen Hintergrund. Und dadurch (das me/sounds interview)

kann ich sie auch immer wieder verwenden, weil sie in einem anderen Kontext immer wieder etwas anderes bedeuten.

Du scheinst eine Vorliebe für Wasser zu haben – was reizt dich an Worten wie „Boat“, „Ship“, „Ocean“ oder „Water“, die du immer wieder in deinen Songs verwendest?

Um den Titel der Platte zu erklären: Es bedarf in meinen Augen keiner großen Gedankenleistung, um dahinterzusteigen, wen ich mit dem Ausdruck „Boatsman“ meine. Dieser Begriff hat für mich eine spirituelle Bedeutung. Er hat mit Wasser nicht viel zu tun. Nur ein kleines Stichwort: Jesus Christus.

Reden wir später über Jesus – jedenfalls scheint es dir das Wasser angetan zu haben.

Ich war immer gern in seiner Nähe, zumindest, wenn es sich um Flüsse oder Seen handelt – vor dem Meer habe ich ziemlich Schiß, es ist so unerklärlich groß und gewaltig. Ich bin in Australien in der Nähe eines Flusses aufgewachsen. Und dorthin – ans Wasser – habe ich mich merkwürdigerweise immer wieder zurückgesehnt. Weißt du, das Leben am Wasser hat einen eigenen Rhythmus, es ist ruhiger und sehr viel gleichmäßiger als das Leben in einer Stadt. Ich lebe zwar inzwischen seit rund fünf Jahren wieder in London, aber auch hier hänge ich gern an der Themse ab. Es ist eine Welt, die mich an meine Jugend erinnert.

Apropos Jugend: Angeblich hast du dich beim Schreiben der neuen Stücke an den „Jesus deiner Kindheit“ erinnert-wie ist das zu verstehen?

Als ich ein Junge war, besuchte ich dreimal die Woche die heilige Messe. Ich war Sänger im Kirchenchor und hatte einen engen Bezug zum religiösen Leben. Schon als Kind hatte ich ein merkwürdiges Verständnis von allem, was in der Bibel geschrieben steht. Mir war, als würde mir dieses Buch eine ganz persönliche Wahrheit erzählen. Als Teenager verlor ich dieses Verständnis wieder, um es dann später zurückzubekommen. Seitdem lese ich wieder in der Bibel, vor allem im Neuen Testament. Außerdem versuche ich, mein merkwürdiges Verhältnis zu Jesus zu klären.

Merkwürdig inwiefern?

Jesus ist ein großes Vorbild für mich, ein großartiger Typ. Je länger ich mich mit ihm beschäftige, desto besser gefällt er mir.

Komisch, ich habe dich immer als jemanden eingeschätzt, der sich eher wissenschaftlich mit der Bibel auseinandersetzt. Ich hätte dich nicht für einen Christen gehalten. Ich dachte, daß du die Existenz auf Erden als Hölle und den Tod als einzige Chance auf Erlösung ansiehst.

Ich bin kein Kirchgänger, wenn du das meinst, ich bin schon gar kein Dogmatiker. Und was die Christen aus ihrer Religion gemacht haben, halte ich im großen und ganzen für gequirlte Scheiße. Nein, mir geht es um Jesus als Person. Und um die Botschaft, die uns das Neue Testament vermittelt, dieser Hort der Freude und des Optimismus. Man hat uns Menschen einen Körper, die Fähigkeit zu denken und ein Gewissen mitgegeben. Und mit all diesen Geschenken liegt es nun an uns, den richtigen Weg zu gehen und unsere Talente zu nutzen. Es geht übrigens nicht so sehr um Gut und Böse in unserer Existenz, wenn man Jesus richtig interpretiert. Es geht darum, den Pfeil namens „Leben“ abzuschießen, damit er am Tage unseres Todes im Ziel landen kann. Dann haben wir unsere Mission als Menschen erfüllt.

Was aber ist mit den Millionen Menschen, die ihr Ziel gar nicht kennen?

Jeder Mensch kennt sein Ziel, davon bin ich fest überzeugt. An dieser Stelle müssen wir den Teufel ins Spiel bringen – nicht den Teufel als Person, der in der Hölle regiert, an solchen Quatsch glaube ich nicht; sondern den Teufel, der die Feigheit, die Furcht und das Chaos repräsentiert. Also all das, was den Menschen von sich und seiner Identität wegbringt. Es ist unsere Aufgabe, sich gegen all das zu stellen. Wir müssen diese Dinge überwinden, um den Weg zu gehen, den wir gehen müssen. Das klingt sehr oberflächlich und lapidar, was ich hier sage, aber es ist eine essentielle Wahrheit. Weil ich weiß, was es für eine Überwindung kostet und wie sehr man mit seinem Inneren kämpfen muß, um stets auf seinem Weg zu bleiben. Eigentlich ist das Leben eine sehr klare Angelegenheit. Doch sobald sich die Angst einschleicht, stecken wir voller Verwirrung. Es ist unsere Aufgabe, die Angst zu überwinden. Erst dann können wir frei sein und dem Tod gelassen ins Auge blicken. Wir müssen wissen, wer wir sind, um problemlos sterben zu können. Wir müssen stets auf den Tod vorbereitet sein und dürfen ihn nicht aus dem Leben verdrängen.

Und jeder von uns hat ein ganz besonderes Talent, das er ausleben soll?

Ja, jeder von uns ist einzigartig. Und jeder von uns ist auf der Suche. Und jeder von uns muß seinen Weg gehen – egal, wie der auch aussehen mag.

Wenn du die Frage nach Gut und Böse als nicht so wichtig erachtest, dann glaubst du also nicht an den buddhistischen Karma-Gedanken, der besagt, daß alles Gute wie alles Schlechte, das du in deinem Leben tust, irgendwann zu dir zurückkommen wird?

Nein, Buddhismus interessiert mich nicht besonders. Ich glaube nicht an Wiedergeburt, genausowenig wie ich an Himmel oder Hölle glaube. Ich glaube, für jeden von uns gibt es eine ureigene Form von Paradies oder Fegefeuer – je nachdem, wieviel Zeit

man in seinem Leben verschwendet. Aber genau dieses Pensum scheint vorher schon von irgendjemandem festgelegt zu sein.

Heißt das, daß jemand wie du, der sehr viel erschaffen hat und viel in seinem Leben auf die Reihe kriegt, keine Angst mehr vor dem Tod zu haben braucht?

Nein, das heißt es nicht auch wenn es schön wäre. Ich habe panische Angst vor dem Tod. Weil ich mich natürlich frage, inwieweit die ständige Furcht, die ich vor dem Tod habe, damit zu tun hat, wie meine Existenz nach dem Tod aussieht. Daß es irgendeine Form von Existenz nach diesem Leben gibt, daran besteht für mich überhaupt kein Zweifel, denn Energie verpufft nicht so einfach. Aber bislang bin ich noch nicht soweit, um all das zu überblicken. Ich weiß nicht, wie ich den Tod und alles, was mit ihm zusammenhängt, in den Griff bekommen soll. Doch ich arbeite daran, glaub‘ mir. Trotzdem, an die buddhistische Sicht von Ursache und Wirkung kann und will ich nicht glauben, das ist mir zu mathematisch.

Arbeitest du an deinem Seelenheil, indem du zum Beispiel ein neues Buch schreibst oder eine neue Platte aufnimmst?

Ja. Für mich gibt’s auch keine andere Möglichkeit, um mich in dieser Welt besser auszudrücken. Also mache ich weiter – und hoffe, daß die Weisheit irgendwann wie ein Wolkenbruch auf mich niederprasselt. Aber es ist noch ein langer Weg, den ich gehen muß. Es gibt noch eine Menge Dinge, die ich überwinden muß, um wirklich souverän und – vor allem – ich selbst zu sein.

Trotzdem denke ich, daß du inzwischen weiter bei deiner Suche fortgeschritten bist als noch in den 8oem.

Klar, denn in den 8oern habe ich nichts anderes getan, als einfach zu überleben – auf die bestmögliche Weise. Ich hatte damals einfach nicht die Zeit, um über irgendetwas nachzudenken. Herrgott noch mal, ich war ein Junkie, ich hatte panische Angst vor allem und wollte nichts anderes, als frischen Stoff besorgen.

Hast du damals nicht an dein Talent als kreativer Mensch geglaubt?

Doch, schon. Aber ich hatte stets Paranoia, daß meine Kreativität limitiert und ich bald schon ausgebrannt sei. Ich habe allen Ernstes geglaubt, daß ich eines Tages aufwachen würde und nichts mehr da sein würde, über das ich schreiben oder singen könnte. Erst seit den späten 8oern weiß ich, daß mein Talent immer da sein wird.

Lebst du im Moment ein gesünderes Leben als früher?

Ich lebe nicht gesund, so kann man das nicht sagen. Aber ich kenne jetzt eben mein Ziel, ich bin selbstInteresse daran, auf den Titelseiten irgend welcher Magazine zu erscheinen oder mich auf MTV zu bewundern. Das Duett mit Kylie Minogue habe ich gemacht, weil ich seit über zehn Jahren mit dieser Frau zusammenarbeiten wollte. Ich bewundere sie, ihr Image, ihre Schönheit und ihre Ausstrahlung. Das war Grund genug für mich, um ein Duett mit ihr aufzunehmen. Ich bin auch überzeugt, daß sich meine Popularität mit ‚The Boatman’s Call‘ wieder auf ein gesundes Maß reduzieren wird. Meine Songs sind für die breite Massen einfach nicht zugänglich. Aber das ist mir egal. Es reicht mir, wenn ich genug Platten verkaufe, um davon leben zu können. An dem Punkt bin ich jetzt, und dabei wird’s bleiben, da bin ich mir sicher. Popularität ist eine andere Sache.

‚Where The Wild Roses Grow 1 entstand also ganz ohne kommerzielle Hintergedanken?

Mir war natürlich klar, daß die Presse sich darauf stürzen würde, weil die Kombination Kylie und Cave einbewußter als früher. Ich weiß mehr über mich selbst. Drogen können mich nicht mehr von meinem Weg abbringen – wenn ich sie nach wie vor nehme, geschieht das eher aus Gewohnheit und weil sie mir einen kurzfristigen Kick verpassen. So bin ich nun mal. Aber die Drogen stehen garantiert nicht mehr im Mittelpunkt meines Lebens. Ich habe mich ziemlich verändert in den letzten Jahren.

Vielleicht auch deshalb, weil sich deine Platten so richtig gut verkaufen?

Es mag arrogant klingen, aber es ist die Wahrheit: Ich hatte nie, nie, nie fach zu ungewöhnlich war. Aber für mich war das der Preis, den es zu zahlen gab, um endlich mit dieser Frau arbeiten zu können. All der Rummel war es mir wert. Daß die Single so viel verkauft hat, ist nett, aber das ist bestimmt nicht der Grund, warum ich sie gemacht habe. Ehrlich, es gibt keinen Ansporn für mich, ein Star zu werden, weil ich schon lange nicht mehr am Hungertuch nage.

Gibt es noch andere Duettpartner, mit denen du uns demnächst überraschen wirst?

Ja, ich arbeite gerade an einer Platte mit Tim Rose – ein Typ, der Mitte der 60er Jahre einige Hits hatte. Zum Beispiel hat er die Original-Versionen von ‚Hey Joe‘ und ‚Morning Dew‘ aufgenommen, ehe sich Jimi Hendrix und Nazareth draufgestürzt haben. Der Mann hat eine unglaubliche Stimme, irgendwo zwischen Scott Walker und dem frühen Elvis. Ich werde sein Album produzieren.

Wo hast du Tim Rose getroffen – in einer Bar? Dort sollst du ja die ungewöhnlichsten Ideen haben und die ungewöhnlichsten Menschen treffen.

Nein, Ich treibe mich heutzutage nicht mehr so oft in Bars herum, um Ideen für neue Songs zu kriegen. Ich werde da einfach zu schnell besoffen. Das behindert meine Kreativität. Viel lieber stehe ich um 6 oder 7 Uhr morgens auf, setze mich an den Schreibtisch und fange an, Songs zu schreiben. Dabei kommt eine Menge heraus. Und wenn ich mein Tagwerk hinter mir habe, kann ich ja immer noch in eine Bar gehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, daß ich nichts auf die Reihe gekriegt habe und wieder einen Tag sinnlos gelebt habe. Nein, dieser Mythos von der Bar als große kreative Quelle meines Lebens ist heute passe.