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Männer müssen mit den Jahren immer mehr Gesicht waschen. Nur wenige werden mit der wachsenden Kopfhaut so elegant fertig wie James Brown (Toupet) oder Udo Lindenberg (Schlapphut). Der Preis „In Würde altern“ aber gebührt dem Berliner Musiker Thomas Fehlmann, im Hauptberuf Rainbirds-Manager. Er hat sich aus dem mageren Resthaar eine Multifunktions-Öse gebastelt, an der Hut und Perücke sturmfest eingeklinkt werden können. Bravo!
Thomas ist gemeinsam mit Lebenspartnerin Inga Humpe in Kürze auch im Kino zu hören: Sie produzierten den Soundtrack zu dem deutschen Spielfilm „Der Kuß des Tigers“, ein „Psycho Thriller“, in dem sich Schauspielerin Beate Jensen ständig ausziehen muß. Ohne die gelungene Film-Musik, so unser Kino-Spion, war s die perfekte „Psycho-Tablette“ zum Einschlafen geworden. ¿ Eingeschlafen sind auch die US-Fernsehbürger bei Sendungen mit dem Präsidentschafts-Kandidaten Michael Dokakis Zumindest erkannten bei einer Umfrage nur 65 Prozent sein Konterfei, wogegen bei dem alternativ vorgelegten Foto 86 Prozent sofort strahlten: „Das ist Alf „.
Die heißersehnte Solo-Platte von Keith Richards wird frühestens im Herbst fertig, die Plattenfirma „hofft auf eine Single im September“.
Keith unterbrach das Abmischen für eine AIDS-Hilfe-Party in Manhattan, wo er sich angeregt mit Künstlern unterhielt:
„Ich wollte auch Grafiker werden, aber in englischen Kunst-Akademien konnte man damals nur Gitarrespielen lernen“. Auf die Frage, was er von Mick Jaggers Malkünsten hält, meinte er kurz: „Mick? Mick kann ja noch nicht einmal seinen eigenen Namen schreiben!“
¿ Das ist die bittere Ironie des Lebens – ausgerechnet die Rock-Frau, die ihr Leben lang als Synonym für Drogensucht galt, starb clean: Eine Polizeistreife fand auf Ibiza die 49jährige Nico bewußtlos neben ihrem Fahrrad; wenig später starb sie im Krankenhaus an Hirnblutung. Die als Christa Päffgen in Köln geborene Sängerin, in den 60er und 70er Jahren Frontfrau bei Velvet Underground, arbeitete auf der Insel gerade an neuen Songs und war, wie ihr Manager Alan Wise jetzt bestätigt vom Heroin entzogen: „Seit eineinhalb Jahren hat sie nicht mehr gefixt. Offensichtlich haben aber die vielen Jahre an der Nadel jetzt ihren Tribut gefordert.“
Ebenfalls gestorben: Jesse Ed Davis, indianischer Gitarrist, der u.a. mit Dylan’spielte.
Schön, daß man jetzt so leicht Geld verdienen kann: Alleine eine kleine Idee und ein Sampling-System reichte dem Hamburger Duo Hoffmann & Plosa alias Hopla. Sie sampelten Original-Töne von Hans Albers, dem singenden Seemann Hans Kroger aus dem Film-Klassiker „Große Freiheit Nr. Sieben“, legten einen einfachen Dance-Groove drunter, trällerten einen Refrain dazu – und fertig war „Der Blonde Hans“, ein profitables Sommerhitchen. Der große Blonde braucht deswegen aber nicht im Grabe zu rotieren – die geschäftstüchtigen Nordlichter holten die O-Töne „mit Genehmigungundunter Mitwirkung der Hans-Albers-Stiftung in München“, und auch Hans Kroger meint in dem Film: „Nich weinen – das geht vorüber“.
Neuland erkundet Neil Young: Für seine Rolle in dem Kino-Film „68“, eine Hippie-Geschichte über Ostblock-Emigranten, die in den Flower-Power-Strudel gerissen werden, mußte er aufs Rasieren verzichten-. „Ich spiele einen heruntergekommenen Ex-Redneck mit einem Motorrad-Laden, der dauernd über die langen Haare seiner Kunden schimpft.“
Liebe ist süß, Rache ist süßer. Nachdem sie Fast-Ehemann Nikki Sixx mit den Worten „Ich brauche jemanden, der mich mit Kopf und Körper mehr fordern kann“ in die Wüste geschickt hatte, enthüllte der ewige Nachwuchs-Star Vonity nun endlich der staunenden Öffentlichkeit die wahren Umstände der Trennung: „letztes Jahr Weihnachten habe ich meine Koffer gepackt. Nikki saß vor dem Fernseher. Da sitzt er wahrscheinlich heute noch.“
Schneller wollten die Gewaltigen der EMI Electrola reagieren. Sie glauben, das Wundermittel für den auf 18 Millionen Stück pro Jahr gesunkenen deutschen Single-Markt (1983: 45 Millionen) gefunden zu haben. Die Medizin heißt „A-Slngle“, kostet nur noch drei Mark, dafür ist auch nur auf der A-Seite Musik. Den Hauptbeitrag zur Kostendämpfung im Platten-Wesen leisten eifrige EMI-Mitarbeiter, die auf der ß-Seite mit gesprochenen Info-Texten zu hören sind. Afro-Rocker Johnny Clegg & Savuka kommt mit dem Song „Scarterlings Of Africa“ zu der Ehre des Versuchskaninchens. Branchenkenner fürchten indes, daß die Käufer-Kids lieber auf die „Null-Single“ warten: beide Seiten ohne Musik, dafür kostet’s nur noch ein Fuffzgerl.
An ein falsches Fuffzgerl ist jetzt Sting geraten. In seinem Zweitjob als Jazzclub-Besitzer im heimatlichen Newcastle bekam er Zoff mit einem amerikanischen Mafia-Gangster, der die tristen Hafenanlagen zum Yuppie-Viertel sanieren will. Nur noch Stings Club steht ihm im Wege. In der unausweichlichen Meinungsverschiedenheit fanden fanden einige Gorillas des Amis einen unsanften Tod. Sting, der Softie, hat sich natürlich nicht die Finger besudelt: „Ich hasse diese fürchterlich coolen, harten Männer, die ihre Colts schwingen.“ Der Sänger tötet leise und ohne Blutvergießen, doch der US-Gangster ließ ihm eine Zeitbombe ins Auto bauen. Ob Sting das überlebt? Wir werden’s bald wissen, wenn der Film „Stormy Monday“ mit ihm in der Hauptrolle im September bei uns anläuft.
Noch ein prominenter Eierkopf, der sich verewigen lassen will:
Richard Branion,
legendenumwobener Märchenkönig von Virgin-Records, hat wieder einmal seine Rübe hinhalten müssen, diesmal für die Maß-Nehmer von Madame Tussauds Monstrositäten-Kabinett, in dem er bald als Wachsfigur neben Ronald Reagan und anderen Häuptlingen zu bewundern sein wird.
Noch schlauer ist der Imperator vom Paisley-Park. Prince wartete solange mit der Bekanntgabe des zweiten Deutschland-Gigs, bis für das erste Konzert gut 25000 Tickets verkauft waren. Am 24. August spielt er nun auch im Hamburger Volkspark; die Prinz-Audienz am 27. August verlegte er von Offenbach ins Frankfurter Waldstadion, weil seine Bühne mit 70 mal 35 Meter das halbe Bieberger-Berg-Stadion zugestellt hätte. Die Offenbach-Tickets, natürlich auch die von ME/ Sounds verlosten, gelten für Frankfurt.
Stevie Wonder hat da momentan ganz andere Sorgen. Für 61 Millionen Dollar wurde Motown Records an die Firma MCA verkauft. Wonder ist Motown seif Jahrzehnten treu, in seinem Vertrag steht aber, daß er sofort gehen darf, wenn die Company verscheppert wird. Vier Wochen überlegte er, dann erst rissen die MCA-Bosse erleichtert den Schampus auf: Er bleibt.