Never mind Nevermind


Die „ME-Bibliothek“ ist eröffnet: Das Taschenbuch die platten des monats 1990-2009 liegt der Januar-Ausgabe des Musikexpress bei.

Man kann darüber streiten, wie bedeutend das Album Hell To Pay der Jeff Healey Band für den Lauf der Musikgeschichte gewesen ist. Im Juni 1990 aber muss es wichtig gewesen sein, sonst wäre es nicht „Platte des Monats“ im Musikexpress geworden. Man darf die Frage stellen, ob sich im November 1991 nicht ein anderes Album als Life ’n Perspectives Of A Genuine Crossover von Urban Dance Squad als „Platte des Monats“ angeboten hat – wie wäre es mit Nevermind von Nirvana gewesen? Unbestritten ist, dass die „Platte des Monats“ in der 42-jährigen Geschichte des Musikexpress zu einer Institution geworden ist. Zu einem Markenzeichen. Zu einem Ärgernis. Zur Grundlage hitziger Diskussionen. Denn: Es ist ja immer das falsche Album, das die Auszeichnung der besten/wichtigsten/tollsten Veröffentlichung eines Monats verliehen bekommt – wenn man den Äußerungen in den Internetforen folgt und der Meinung erboster Leserbriefschreiber glauben schenkt.

Ob die Redaktion des Musikexpress im Lauf der Jahre bei der Entscheidung über die „Platte des Monats“ Geschmackssicherheit bewiesen hat, wo sie irrte und wo sie Weitblick bewiesen hat, ist in der Januar-Ausgabe 2012 nachzuprüfen. Dem Heft wird Band 1 der „ME-Bibliothek“ beiliegen, das Taschenbuch „Die Platten des Monats 1990-2009“. Es enthält 240 Rezensionen der „Platten des Monats“ aus 20 Jahren Musikexpress mit Abbildungen aller Albencover – zum ersten Mal in einem Buch. Bei den Besprechungen handelt es sich um die ungekürzten Originaltexte, nichts wurde weggelassen, nichts hinzugefügt, nichts beschönigt. Lediglich sachliche und ortografische Fehler wurden korrigiert. Damit der Diskussionsstoff nicht ausgeht, wird die Serie bald fortgesetzt – mit Band 2 der „ME-Bibliothek“, „Die Platten des Monats 1973-1989“.