Neues Konzept zeigt, wie Car Sharing in zehn Jahren aussehen kann
Der Think Tank Ideo hat ein Konzept entwickelt, das die Möglichkeiten von autonomem Fahren und Tracking in Echtzeit einbindet – und umgeht so einige lästige Problemchen.
Auch wenn das Prinzip Car Sharing wegen einer Studie im Januar einen kleinen Dämpfer bekommen hat, gilt es bei Stadtplanern immer noch als ein Zukunftsmodell urbaner Mobilität. Viele Städter entscheiden sich dennoch nicht für Car-Sharing-Angebote oder Mitfahrzentralen, weil ein eigenes Fahrzeug immer noch unschlagbare Vorteile bietet: Der eigene Wagen beschert seinem Besitzer nicht nur den Luxus von Privatsphäre sondern auch ein hohes Maß an Flexibilität, denn das gute Stück wartet stunden-, ja wochenlang auf seinen Eigentümer und man muss sich nicht damit rumärgern, dass der Vornutzer seinen Kinderwagen im Kofferraum vergessen hat, oder der Mitfahrer einen katastrophalen Musikgeschmack.
Der für gewöhnlich kompetente und interessierte ME.URBAN-Leser wird sich an dieser Stelle fragen: „Moment mal! Geht es hier jetzt um Car Sharing oder um Mitfahrgelegenheiten?“ Das Modell des Designer-Kollektivs ideo vereint die beiden Konzepte auf elegante Weise und nimmt dabei Rücksicht auf Entwicklungen wie autonomem Fahren und Tracking über Mobiltelefone.
Das Konzept baut auf einem Eigentümer des Fahrzeugs auf, der einzelne Bereiche des Wagens als „privaten Bereich“ schützen kann, Fahrer, die zur gleichen Zeit in etwa die gleiche Strecke fahren (die Berechnung erfolgt über eine App, in etwa wie bei Uber), können je nach Belieben einfach abgeholt werden. Jedes Mitglied der Fahrgemeinschaft kann während der Fahrt einen persönlichen Bereich auf Wunsch abschließen. Wenn das Fahrzeug nicht benutzt wird, kann der Eigentümer es zur Nutzung freigeben. Nachdem Fahrzeuge schon bald auch autonom fahren können, wird es zudem möglich sein, sich beispielsweise einen Einkauf liefern zu lassen.
Das alles wird von Autobesitzern und solchen, die es nicht werden wollen, ein Umdenken erfordern, jedoch hat das Konzept von ideo als Belohnungssystem den schönsten aller Anreize vorgesehen: Geld.
via wired.