Neue Singles
Sollten wir nun endlich das Bindeglied zwischen der acid ‚-Generation und den 80ern gefunden haben? Unser Tip für den August: die Dainned mit „White Rabbit“ (Chiswick). ja, genau mit dem .White Rabbit“, das eine Kultfigur namens Grace Slick vor tausend Jahren zur Hymne all jener mit dem erweiterten Bewußtsein stilisierte. Die Damned nun verstehen es in ihrer lärmenden Art der Kinder des Industriezeitalters, den Songsoundmäßigangemessenzu aktualisieren. Und auch in dieser Form bleibt die Mystik des „White Rabbit“ erhalten.
Orchestral ManoevTes In The Dark lassen ihren electronics weiche, melodische Konturen. Angenehm harmonisch und entspannt, aber keineswegs belanglos: „Messages“ (Virgin) Dieser Titel, die B-Seite, „Taking Sides Again“, und die Lou Reed-Nummer „Waiting For The Man“ gibt es übrigens auf einer Import-EP (Dindisc), Sehr empfehlenswert! Ein Ableger der sogenannten Berlin Wave, die Gruppe Z, beweist nicht nur Humor, sondern auch Gespühr für lockere Ska-Rhythmen: „Legalize Erdbeereis“ (Rocktopus), die A-Seite, ist schon wegen des Slogans nicht zu schlagen. Musikalisch wird der Titel jedoch von der attraktiveren B-Seite, „Big Blue Cadillac“, übertrofien, dieeinige Umdrehungen schneller abläuft. Eine unwiderstehliche Tanzplatte! Noch eine EP, diesmal von den Photos (CBS): Mein Favorit ist gleich das erste Stück, »Irene“. Die Band mit Sängerin Wendy Wu trifft damit wirklich den Nerv, weil sie sich hier simpelster, aber eben höchst wirkungsvoller Pop-Strukturen bedient. Diese Musik hat ähnlichen Charme wie die erste Blondie-LP. Gary Numan verarbeitete für die A-Seite seiner neuen Single, „We Are Glass“ (Interoord) alles, was wir schon von ihm kennen zu einem durchaus stimmungsvollen Titel. Gary hat sein elektronisches Arsenal hier sehr rhythmisch eingesetzt, so entsteht Leben.
Zum Schluß ein kurzer Blick auf drei Sonderveröffentlichungen von Line Records, die eine Reihe von Singles zum Preis von DM 4,- herausbringen. Da wären zum Beispiel die Dadistics aus Chicago, (die unter anderem Namen demnächst einen gutdotierten Schallplattenvertrag unterschreiben wollen), mit einer melodisch attraktiven modernen Rocknummer: „Cry For YourselF, Garagensound. Das trifft auch für die Flamin‘ Groovies zu. „Shake Some Action“ war eigentlich eine Demo-Aufnahme und klingt daher ein wenig dumpf. Aber wen stört’s bei den tollen Gitarren und dem Super-Refrain. Und interessant für Sammler: Eine Live-Version von Link Wrays „Young Love .