Unsere Trophäe für die Single des Monats geht diesmal an das Triumvirat Tom Robinson (Text und Gesang), Peter Gabriel (Musi k) u nd Todd Rundgren (Produktion). „Bully For You“ (EMI), ein eindrucksvoller Riff-Song mit typischem Gabriel-Stempel, übertrifft alle Robinson-Hymnen, die bisher erschienen sind. Wer bei „2-6-4-8 Motorway“ oder „Glad To Be Gay“ mitgesungen hat, wird sich bei „Bully“ mit Sichheit nicht turückhalten können.
Fassen wir’s großzügig als Witz auf: „Run Rudolph Run“ (EMI), Solo-Single von Keith Richard, zeichnet sich durch lärmenden Rock’n’Roll und kaum verständlichen (weil zu leisen) Gesang aus. Auf der B-Seite gräbt Keef „The Härder They Come“ ein. „Outdoor Miner'(EMI) von Wire ist so ziemlich das Konträrste zu dem, was bei den Jungs auf der Bühne passiert. Ein kommerzieller, melodischer New Wave-Titel mit jungenhaften Vocals und ein wenig 60er Wer wird der neue Spitzenreiter von Stiff? Lene Lovich mit „Lucky Number“! Die kieksende Engländerin brachte stampfenden Rhythmus, Verspieltheit und ein wenig slawische Geheimnistuerei zu einer originellen New Wave-Nummer zusammen und lieferte das ebenbürtige Gegenstück zu lan Dury’s „Rhythm Stick“.
Zwei Versionen von „Trash“ (Polydor) bieten Roxy Music auf ihrer Single an: einmal die rockende LP-Version mit Reminiszenzen an ihre Lehrjahre, sowie als „Dub Version“ eine fast elegische, aber nicht minder reizvolle Mischung.
Jede Menge Swing haben die Darts wieder auf Lager. „Get It While You Can“ (Crystal) besitzt das Flair früher Motown-Nummern. Mit Southern-Touch kommt Eddie Money: „Gimme Some Water“ (CBS) wurde als Single-Titel spezieil für den deutschen Markt ausgekoppelt. Comeback für Bad Company: „Rock’n‘ Roll Fantasy“ (WEA) mag für Freunde des bodenständigen Rocks interessant sein. Bodenständiges auch von Dr.Feelgood mit „Milk And Alkohol“ (United Artists), nur etwas origineller. Wer völlig auf Schnörkel verzichten will und nur das Wahre schätzt, kauft sich am besten die Single „Move It On Over“ von George Thorogood (Sonet): Blues, Blues, Blues….
