Neue Halbjahres-Zahlen: So lukrativ sind Streaming-Dienste für die deutsche Musikbranche
Der Bundesverband Musikindustrie hat festgestellt: Streaming-Portale werden auf dem deutschen Musikmarkt immer beliebter und somit auch zunehmend zur lukrativen Einnahmequelle.
Die deutsche Musikindustrie profitiert zunehmend vom umfangreichen Streamingdienst-Angebot. Wie eine Analyse des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) ergeben hat, konnte der Umsatz im ersten Halbjahr 2015 um 4,4 Prozent auf 686 Millionen Euro gesteigert werden. 12,8 Prozent aller Umsätze stammen inzwischen aus dem Streaming-Geschäft.
Besonders lukrativ sind Songs, die direkt aus dem Netz abgespielt werden – hier wuchsen die Einnahmen im Jahresvergleich um satte 87 Prozent. „Man sieht jetzt wirklich, wie das Streaming-Geschäft in Gang kommt“, so Verbandschef Florian Drücke laut dpa. „Das Geld wird maßgeblich im Premium-Bereich verdient.“
Die CD ist weiter auf dem absteigenden Ast, trotzdem aber noch immer das beliebteste Musikmedium in Deutschland. Über 60 Prozent aller Einnahmen fährt die Musikindustrie durch die Compact Disc ein.
Das inzwischen nicht mehr als illegale Downloadbörse, sondern als Streaming-Portal fungierende Unternehmen Napster hat derweil analysiert, wann deutsche Nutzer am liebsten Musik streamen. Morgens nach dem Aufstehen, zum Feierabend sowie am Wochenende steigt die Nutzung erwartungsgemäß an – interessant ist aber, dass vor allem freitagabends um 18 Uhr besonders hohe Streaming-Quoten verzeichnet werden.
Thorsten Schliesche, Executive Vice President und General Manager bei Napster in Europa, sagt darüber: „In den Zeiten des Radios erfreuten sich vor allem die Morgensendungen an Werktagen der größten Zuhörerquoten. Unsere Daten zeigen jedoch, dass sich das verschoben hat.“