Neue Gesichter
Schon als die ersten Vorab-Bänder in den Redaktionen die Runde mochten, glaubten viele an einen Druckfehler: Der Sänger muß wohl Christian heißen. Doch damals wie heute gehört die kräftige dunkle Stimme ouf dem Album THE INNER TWIST der gerade mal 21 Jahre alten Sängerin Kristiana Levy. Die Koblenzerin hört dieses Mißverständnis nicht zum ersten Mal, schüttelt ihre lange Mähne und lacht: „Besser als die dünnen Piepse-Stimmchen dieser Pop-Kätzchen.“
Enormen Druck und Volumen bescheinigte ihr die Kritik schon bei den Auftritten mit ihrer früheren Combo, der Avantgarde-Wave-Formation C.U.B.S. Kein Wunder, denn Kristianas Stimme wurde von dem amerikanischen Gesangslehrer Steve Sweetland mit der klassischen „Belting Methode“ ausgebildet. Als sie jetzt im Studio gegen die aufwendigen Pop-Playbacks von Produzent Henry Staroste ansingen mußte, machte sich diese Ausbildung wieder bezahlt: Mühelos meistert sie die bisweilen sehr komplizierten Gesangslinien und gewinnt sogar dem Ferry-Klassiker „Love Is A Drug“ unentdeckte Seiten ab.
Über Kollegen redet Michael Jackson selten, noch seltener spricht er Empfehlungen aus. Klaraiso, daß die Pop-Welt aufhorchte, als Michael bei einer Anti-Drogen-Gala in New York die 14jährige Dana Dawson in den Arm nahm und „Das ist die größte Hoffnung der neuen amerikanischen PopMusik!“ ins Mikro rief. Das hatte sofort Wirkung: Die Franzosen kauften binnen zwei Wochen Danas Single/Maxi-Debüt „Ready To Follow You“ in die Charts, und die CBS nahm sie prompt für fünf LPs weltweit unter Vertrag. Musikalisch hat sie mit ihrem Entdecker wenig gemeinsam, Dana setzt auf eingängig-leichtfüßigen Dance-Pop. Allerdings tanzt auch sie gerne, seit ihrem 10. Lebensjahr auch in amerikanischen TV-Werbespots. So wie Michael wird sie aber nicht enden: „Ich will mich niemals so ängstlich in eine Traum weh zurückziehen.“
Auch die absurdeste Pop-Band Amerikas ist jetzt vom Star-Rummel eingeholt worden: „Neulich wai ren nur noch Teenies bei un-, serem Konzert. Ein junger Typ ‚ stürmte die Bühne und steck-‚ te seinen Kopf zwischen mei-I ne Beine. Das ist das I schlimmste, was einem Gitar-. risten passieren kann: Platz-I lieh findest du den Kopf eines 1 Buben zwischen den BeiI nen. “ Auch sonst bleibt John ‚ Flansburgh, der einen Hälfte des Duos They Might Be Giants, nichts erspart. Nach dem Insider-Erfolg ihrer Debüt-LP schwärmt bei ihrem aktuellen Album LINCOLN der „Rolling Stone“: „So eingängig kann Polka und Country sein.“ Pfiffig auch die Idee, die Lieder auf Anrufbeantworter zu überspielen. „Diol-a-Song“ nennen sie das, Zweifler wählen Tel. 001 718 387 6962.