Neil Young macht es wie Robert Smith & verbietet Platin-Tickets
Die dynamische Preisgestaltung von Ticketmaster bezeichnete Neil Young als „Betrug“.

Neil Young wird für seine anstehende Tour 2025 keine sogenannten Platin-Tickets anbieten. Generell hält er nichts von Kartenpreisen, die sich je nach Nachfrage erhöhen können. Er nennt die Art des Vorverkaufs, so wie ihn Ticketmaster betreibt, einen „Betrug“. Bei seinem Bashing vom „dynamic pricing“ zitierte er vor allem Vorreiter Robert Smith – der The-Cure-Frontmann hatte bereits 2024 diesbezüglich klare Worte gefunden.
Auf der Seite von Robert Smith
Auf seiner Website teilte Neil Young einige Aussagen von Smith aus dem vergangenen Jahr. Da sagte dieser unter anderem: „Ich war schockiert, wie viel Gewinn [mit dem Kartenverkauf] gemacht wird. Ich dachte: ‚Wir brauchen nicht so viel Geld zu verdienen. Meine Kämpfe mit dem Label drehten sich immer darum, wie wir die Preise senken können. Der einzige Grund, warum man mehr für ein Konzert verlangt, ist, dass man sich Sorgen macht, dass es das letzte Mal war, dass man ein T-Shirt verkaufen kann.“ Und weiter hieß es von Robert Smith: „Es war einfach, Ticketpreise festzulegen, aber man muss einen Dickkopf haben. Wir haben die dynamische Preisgestaltung nicht zugelassen, weil das eine Masche ist, die verschwinden würde, wenn jeder Artist sagen würde: ‚Ich will das nicht!‘ Aber die meisten Artists verstecken sich hinter ihrem Management. ‚Oh, wir wussten es nicht‘, sagen sie. Sie wissen es aber alle. Wenn sie sagen, sie wüssten es nicht, sind sie entweder verdammt dumm oder sie lügen. Es ist einfach von Gier getrieben.“
„Das fühlte sich nicht richtig an“
Und nun lässt Neil Young zu eben dieser Art Erhöhung von Konzerttickets seine Fans wissen: „Es ist die Geschichte einer schlimmen Sache, die den Konzerten weltweit passiert ist. Es ist diese Geschichte, die mir wirklich geholfen hat zu erkennen, dass ich eine Wahl zu treffen habe und etwas für meine musikbegeisterten Freunde bewirken kann. Mein Management und mein Agent haben immer versucht, mir auf der Straße den Rücken zu decken und mir die besten Angebote zu machen. Sie haben versucht, mich und meine Fans vor den Schwarzhändlern zu schützen, die die besten Tickets kaufen und sie für ihren eigenen Profit zu enormen Preisen weiterverkaufen. Die hochpreisigen Platin-Tickets von Ticketmaster wurden in den Gebieten eingeführt, in denen die meisten Tickets von Schwarzhändlern für den Weiterverkauf gekauft wurden. Das Geld ging an mich. Das fühlte sich nicht richtig an.“
Die Leute sollen das unter sich regeln
Young beendete sein Statement mit den mahnenden Worten: „Ich habe beschlossen, die Leute das unter sich regeln zu lassen. Kauft aggressiv, wenn die Tickets herauskommen, oder die Tickets werden auf dem Sekundärmarkt viel mehr kosten.“
Zuvor hatte speziell die anstehende Reunion-Tour von Oasis in Bezug auf die dynamische Preisgestaltung für Unmut bei Fans gesorgt.
Neil Young im Juli live in Deutschland
Neil Young geht mit seiner neuen Band The Chrome Hearts im Sommer auf Tour: Gemeinsam mit Spooner Oldham (Farfisa-Orgel), Micah Nelson (Gitarre, Gesang), Corey McCormick (Bass, Gesang) und Anthony LoGerfo (Schlagzeug) wird we auch in Deutschland zu sehen sein. Die Setlist verspricht eine Mischung aus Klassikern, neuen Songs und ausgedehnten Jam-Sessions – genau das, wofür Young seit Jahren steht.
Nach dem Abbruch seiner vorherigen Tournee mit Crazy Horse im vergangenen Jahr sind das hervorragende Neuigkeiten für die Fans. Young hatte 2024 offen darüber gesprochen, dass er sich schlicht nicht mehr in der Lage fühlte, weiterzumachen: „Eines Morgens wachte ich im Bus auf und sagte mir: ,Ich kann das nicht mehr, ich muss aufhören.‘ Mir wurde übel, wenn ich daran dachte, auf die Bühne zu gehen. Mein Körper sagte mir: ,Du musst aufhören.‘ Und so hörte ich auf meinen Körper.“
Mit neuer Energie und neuer Band kehrt der Musiker nun zurück. Der Tourauftakt findet am 18. Juni in Schweden statt, bevor es durch Europa und Großbritannien geht.
Neil Young And The Chrome Hearts: Konzerttermine im Überblick
- 03.07. Berlin, Waldbühne
- 04.07. Mönchengladbach, Sparkassenarena
- 08.07. Stuttgart, Canstatter Wasen
Der offizielle Vorverkauf ist am 4. März gestartet.