Nach Kritik: Juno Awards erklären die Nominierung von Arcade Fire als Band des Jahres
Trotz Vorwürfen gegen Sänger Win Butler wurden Arcade Fire dieses Jahr erneut für einen JUNO Award nominiert. Die Verantwortlichen erklären ihre Entscheidung.
Die Juno Awards sind eine Art kanadische Version der Grammys. Sie werden seit 1970 verliehen. In der Kategorie „Gruppe des Jahres“ gewannen in der Vergangenheit etwa Tegan & Sara, Nickelback, Billy Talent und, bereits fünfmal, Arkells. Auch Arcade Fire durften den Preis in dieser Kategorie 2011 entgegennehmen, insgesamt wurden sie in ihrer bisherigen Karriere mit elf Juno Awards geehrt.
In diesem Jahr wurden sie mit ihrem Album WE erneut nominiert. Dafür hagelte es Kritik. Der Hintergrund: Gegen Sänger Win Butler wurden im Sommer 2022 Vorwürfe erhoben. Er habe sich des sexuellen Fehlverhaltens und Übergriffigkeit schuldig gemacht, wie eine Recherche von „Pitchfork“ herausstellte. Butler selbst bestätigte die Vorwürfe. Er dementierte jedoch: Sämtliche Vorfälle hätten einvernehmlich stattgefunden.
Beck und Feist sagten daraufhin ihre Supportslots ab. Auf Tour gingen Arcade Fire dennoch, auch in Berlin gaben sie ein Konzert, hier unsere Kritik.
Die „Canadian Academy Of Recording Arts And Sciences“ hat die Nominierung von Arcade Fire nun verteidigt. In einem Statement erklärten sie: „Die Nominierung von Arcade Fire als Gruppe des Jahres ist eine für die komplette Band. Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst, ehren aber den Rest der Band für ihren Erfolg. Wir hoffen, dass die Vorwürfe gegen Butler nicht ablenken von dem, was die anderen Bandmitglieder erreicht haben.“
Die diesjährigen Juno Awards werden am 13. März 2023 verliehen.