Nach ECHO-Aus: Campino soll mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt werden
Der Sänger der Toten Hosen sprach sich beim ECHO 2018 öffentlich gegen die Provokationen von Kollegah und Farid Bang aus. Nun soll er dafür geehrt werden.
Die-Toten-Hosen-Sänger Campino soll ein Bundesverdienstkreuz erhalten. Dies fordert Felix Klein, Antisemitismus-Beauftragter der Bundesregierung, in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe.
„Campino sollte für sein Engagement auf der Echo-Verleihung unbedingt gewürdigt werden, am besten mit dem Bundesverdienstkreuz“, sagte Klein. Er habe dem Antisemitismus „im Pop, in der Kunst, in der Gesellschaft neue Grenzen gesetzt“.
Bei der diesjährigen Verleihung des deutschen Musikpreises ECHO sprach sich Campino während der Übertragung als einziger öffentlich gegen Kollegah und Farid Bang aus. Die zwei Rapper waren wegen der hohen Verkaufszahlen ihres Albums JUNG, BRUTAL, GUTAUSSEHEND 3 für insgesamt zwei ECHOs nominiert worden, gewannen schließlich einen und traten auf der Veranstaltung live auf.Ihre Nominierung brachte schon im Vorfeld Kritik: Kollegahs und Farid Bangs Texte sind in besonderem Maß als gewaltverherrlichend, sexistisch und rassistisch einzustufen. Für Schlagzeilen sorgte besonders die Zeile „mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“. Ein von Bundesverband Musikindustrie einberufener Ethikbeirat entschied, dass dies ein Grenzfall künstlerischer Freiheit sei und man sich von ihren Texten distanziere – Kollegah und Farid Bang aber weiterhin nominiert bleiben.