Musikexpress präsentiert: Die Fantastischen Vier


Als wären sie nie weg gewesen. Waren sie ja auch nicht wirklich. Smudo hat ein paar Kisten geschleppt und den Umzug nach Hamburg geregelt, And. Ypsilon hat zu Hause an diversen Maschinchen rumgelötet, und Hausmarke und Thomas D. fabrizierten Solo-Platten. Wobei letzterer auch noch als formidabler Pausenclown unterwegs war und die Boulevard-Presse fütterte. Sie wissen schon. Aber dann: ein fulminantes hello again – schön, daß wir wieder da sind, finden die Fantas und machen auch sonst konsequent auf dicke Hose. Aber: die dürfen das. Denn wo die Fantas sind, ist vorne. Kommerziell und auf jeden Fall in Sachen Party. Wen juckt da Genöle der Sorte „die haben uns aber auch nichts Neues zu rappen“ oder „innovativer Deutsch-HipHop findet woanders statt“-mag ja sein, aber wer sie im Spätfrühling auf ihrer semi-geheimen Club-Tour gesehen hat, weiß: Wenn die vier live loslegen, dann rappelt’s im Karton. Von Disjam, der Begleitband vergangener Tage, ist der fabulöse Schlagzeuger Flo Dauner übrig geblieben, und auch der Rest der neuen Mietmusiker weiß, wie man ein Publikum zum hopsen bringt. Derweil gebärden sich Smudo und Collegas gegenüber den Medien weiterhin als formvollendete Cleverle. Das zeigt etwa die aktuelle Veröffentlichungspolitik der Fantas: Demnächst haben sie drei Singles gleichzeitig am Start – die Videoclips dazu werden hübsch demokratisch unter den Musiksendern aufgeteilt: einer für MTV, einer für VIVA und einer für VIVA ZWEI „Kein Applaus für Scheiße“ fordern die Fantas dieser Tage im Internet, verkleidet als „Die Autonome Medienguerilla“. Und weiter: „Für die Freiheit der Interpretation der Information.“ Mit Blick auf die Zukunft heißt das: Die Fantastischen Vier gehen auf Tour. Wer zu Hause bleibt, hat Pech gehabt; wer hingeht, erlebt eine prima Party. Garantiert.