MS Dockville 2019: 4 Konzerte, die Ihr beim Hamburger Festival nicht verpassen solltet
Die diesjährige Ausgabe des Hansestadt-Festivals findet vom 16. bis zum 18. August statt. Und lohnt sich einmal mehr.
Bereits 2016 gelang es uns, das MS Dockville so prägnant und äußerst akkurat zu beschreiben, dass wir uns hier und heute einfach mal selbst zitieren wollen:
„Das im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg beheimatete Festival bietet eine etwa so hohe Hipster-Quote wie sein Stadtteilsnamensvetter Williamsburg aus New York. Und auch die Quote der guten Musik pro Quadratmeter beim Dockville lässt sich mit dem Outsider-Pop-Inkubator-Viertel Brooklyns messen.“
Und tatsächlich ist das Hamburger Stadtfestival auch drei Jahre später vor allem für sein geschmackvolles Trüffelschwein-Booking bekannt, das internationale und nationale Musiker, Musikerinnen und Bands vor vielen anderen Wettbewerbern auf die Bühne bringt.
Das wird auch von Festivalfans wertgeschätzt, denn in diesem Jahr ist das MS Dockville, das vom 16. bis zum 18. August stattfindet, einmal mehr restlos ausverkauft. Die, die sich Tickets für das Festival zwischen Zauberwald und Industriehafen-Kulisse sichern konnten, legen wir diese vier Konzerte ans Herz:
Parcels
Die australischen Wahl-Berliner gelten als eine der eingespieltesten Live-Bands, die der weltweite Musikzirkus derzeit zu bieten hat. Für ihr tanzwütiges Groove-Gebräu aus Funk, Disco und AOR-Rock benötigt das Quintett aber auch eben dieses Riesen-Grundvertrauen ineinander. Da greift jedes Break, jede Gesangsharmonie ineinander und erinnert nicht selten an die glitzernden „Studio 54“-Zeiten.
Loyle Carner
Großbritanniens ehrlichster Rapper hat in diesem Jahr mit seinem zweiten Album NOT WAVING, BUT DROWNING ein introvertiertes, aber textlich facettenreiches, erwachsenes Werk abgeliefert. Wer jetzt denkt, er müsse zum Gig des Londoners mit Klappstuhl und Kuscheldecke kommen, dem nehmen wir gerne solche Gedanken: Live reißt Loyle Carner eine fette, intensive HipHop-Show ab – seit neuestem sogar mit kleiner Begleitband, die für noch mehr Durchschlagskraft sorgt.
Celo & Abdi
Das vielleicht spannendste Booking des diesjährigen Dockville: Die beiden Frankfurter Azzlackz-Rapper bringen die Straße zur Hipster-Glitzer-Party – und werden diese zumindest für die Dauer ihres Sets ordentlich krachen. Wirklich interessant zu beobachten sein wird, was für wechselseitige Vibes sich entwickeln werden: Werden Celo & Abdi an den Meta-Trap-Konsumenten verzweifeln oder werden die Von-Wegen-Lisbeth-Abiturienten schockiert abwinken? Unsere Prognose: beides.
Ahzumjot
Deutschlands vermutlich rastlosester Rapper. Es gibt kein Image, keinen Sound, mit dem sich Ahzumjot zufrieden zurücklehnt und darauf wartet, seine verdienten Lorbeeren zu kassieren. Stattdessen pusht sich der Hamburger Rapper zu immer neuen Höhen, versucht sich aus, bleibt niemals stehen. Das reißt ihn zwar immer wieder aus festgefahrenen Rastern, die ihm den Aufstieg in den Deutschrap-Olymp ermöglichen könnten, macht ihn aber auch zeitloser als jeden seiner tradierten Kollegen.