Moses Pelham


So beschäftigt ist der preisgekrönte Produzent als Label-Boss mit der Betreuung seiner Schützlinge, daß er eineinhalb Jahre brauchte, um sein eigenes Solo-Album fertigzustellen. In der öffentlichen Wahrnehmung vor allem als umtriebiger Impresario bekannt, zog es Moses Pelham schon seit frühester Jugend zur Musik. Als er zehn Jahre alt war schenkte ihm sein Vater ein Schlagzeug und weil sich unter seinen Klassenkameraden niemand fand, mit dem er hätte jammen können, hielt er im Keller einsam den Takt zu Kiss-Platten. Doch schon als 12jähriger verläßt er diesen Holzweg, nachdem er bei einem Aufenthalt in den USA mit dem Hip-Hop in Berührung gekommen war. Er kauft jede Platte, der er habhaft werden kann, und kaum zurück in Deutschland tauscht er das Schlagzeug gegen Plattenspieler, Mischpult und Mikrophon. Im Kinderzimmer spielt er seine ersten Aufnahmen ein. Es entstehen die „Pelham Power Tapes“, die er auf dem Schulhof verkauft nicht nur, um sich als Künstler öffentlich zu präsentieren, sondern auch, um seine Platteneinkäufe zu finanzieren. 1986 lernt Moses auf dem Basketballplatz im Rödelheimer Biegwald einen würdigen Mitstreiter kennen: Thomas Hofmann. Zusammen mit DJ Marc Francis gründen sie die Formation Superjam, werden bald um ein viertes Mitglied verstärkt und nennen sich nun Crushin’Productions. Es geht aufwärts, so gesehen stimmt die Richtung. Doch weil Pelham nicht zu jenen gehört, die sich ihren Weg vorschreiben lassen, gründet er 1993 das Rödelheim Hartreim Projekt. Deren Album „Direkt aus Rödelheim“ verändert die deutsche HipHop-Landschaft nachhaltig und verkauft sich über 160.000 mal. Es ist der Urknall für 3p, fortan werden auch Pelham’s Skills als Talentscout und Produzent auf die Probe gestellt. Die Probe hat der Echo-Preisträger („Produzent des Jahres“ 1997) inzwischen bestanden.