Morrissey veröffentlicht neues Statement zum Tode Margaret Thatchers


Auch in der Musikwelt hat der Tod Margaret Thatchers für Aufruhr gesorgt: Morrissey wirft den englischen Medien nun mangelhafte, unobjektive Berichterstattung vor.

Auch die Musikwelt hat auf den Tod Margaret Thatchers reagiert. Über Beileidsbekundungen von Geri Halliwell bis zur Frage von den Blood Red Shoes, wo denn die nächste Party stattfindet: die Meinungen zum Tod der ehemaligen Premierministerin sind geteilt.

Besonders Morrissey, der sich schon früher negativ über Thatcher geäußert hat, scheint der Tod der konservativen Politik-Ikone zu erfreuen. Der Musiker, der gerne seine Meinung zu jeglichen Themen kundtut, hat jetzt zu Margaret Thatchers Tod ein sehr zynisches Statement auf seiner Website „True To You“ veröffentlicht. Darin beschuldigt er die britische Presse nicht objektiv über die Politikerin zu berichten. Wenn er den Zustand der englischen Meinungsfreiheit mit dem in China oder Syrien vergleicht, schießt der Sänger über die Ziellinie hinaus. Morrisseys Statement in der Übersetzung:

Die Schwierigkeit einen Kommentar zum Tode Margaret Thatchers abzugeben liegt darin, dass er von den englischen Medien, egal wie ruhig oder bedacht man abwägt, als eine “Explosion“ oder als ein Wutausbruch gewertet wird, sobald er nicht pro-Establishment ist.

„Wenn man sich auf “The Malvinas“ bezieht, wird es in der Presse geändert in “The Falklands“ und “Thatcher“ wird geändert und verweichlicht in ein “Maggie“. So laufen die Dinge eigentlich nur in einer nicht-demokratischen Gesellschaft. Thatchers Name muss nicht geschützt werden wegen all der falschen Dinge die sie getan hat, sondern weil die Menschen um sie herum diese Dinge erlaubt haben. Jede Thatcher-Kritik, die kritisiert wird, wirft deshalb ein absurdes Licht auf die britische Politik-Maschinerie.

Thatcher war keine außergewöhnliche starke Führerin. Sie hat sich einfach nicht für die Menschen interessiert und sich nicht um sie gekümmert. Diese Grobheit wurde von der britischen Presse nett in Mut umgewandelt um die Geschichte umzuschreiben und den Patriotismus zu schützen. Das Resultat davon ist, dass man sich über jede andere Meinung lustig macht, und wir alle Thatcher-Lobpreisungen von David Cameron ertragen müssen, ohne dass die BBC dieses Lob als einen Pro-Thatcher-Extremismus wertet, der nur dem Schutz der eigenen Person dient.

Der Fakt, dass Thatcher die Briten in Straßenschlachten, gewalttätige Demonstrationen und soziale Irritationen verwickelt hat, wird von David Cameron 2013 vollkommen ignoriert. Die Wahrheit ist allerdings, dass kein britischer Politiker jemals mehr gehasst wurde von den britischen Menschen als Margaret Thatcher.

Thatchers Beerdigung am Mittwoch wird stark von der Polizei beschützt werden – wegen der Angst, dass britische Steuerzahler endlich ihre Meinung zu Thatcher kundtun könnten. Sollten sie das tun, werden sie allerdings sicherlich von der Polizei vorher mit Tränengas ausgeschaltet.

England? Syrien? China? Was ist der Unterschied?“

Das als Thatcher-Protestlied verbreitete „Ding Dong! The Witch Is Dead!“ übrigens führt derweil diverse Download-Charts in Großbritannien an.