Mönchengladbachs OB will eine Absage des Xavier-Naidoo-Konzerts
Xavier Naidoo will eigentlich am 4. Juni in Mönchengladbach auftreten. Aufgrund seiner umstrittenen Netzaktivitäten ist der Gegenwind ist jedoch hoch. Nun meldet sich auch der Oberbürgermeister der Stadt kritisch zu Wort.
In diesem Jahr soll Xavier Naidoos Tour „Hin und Weg“ stattfinden. Neben Städten wie Regensburg, Berlin, Rostock und Mannheim steht auch Mönchengladbach auf dem Plan.
Im Rahmen des dortigen Corinna-Festivals am 4. Juni 2021 soll Naidoos Tour beginnen. Wegen der umstrittenen Aussagen des Musikers vor allem im Internet haben jedoch bereits drei Bands ihre Auftritte auf dem Festival abgesagt. All Aboard und Birk wollen mit Xavier Naidoo nicht die Bühne teilen. Kurz darauf sagte die Punkband Die Strafe ihren Auftritt ebenfalls ab.
Nun kritisiert auch Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs (SPD) Naidoos Auftritt: „Es ist unstrittig, dass man Xavier Naidoo keine Bühne geben sollte. Es hat mich betroffen gemacht, mit welcher Leichtigkeit die erhobenen Einwände abgetan wurden. [Er] steht nicht auf dem Grund unserer Demokratie, und ich hätte es gut gefunden, wenn man sich im Verein Corinna von Anfang an klar distanziert hätte.“
Heinrichs ergänzte zudem, dass er froh wäre, wenn der Sänger einfach nicht in der Stadt auftrete: „Sollte das Konzert wegen Corona noch einmal verschoben werden müssen, dann hoffe ich, dass es eine Möglichkeit zur Absage gibt.“
Andere Städte wehren sich ebenfalls gegen Auftritte von Xavier Naidoo
Laut der „Westdeutschen Zeitung“ standen die Städte Dortmund und Hof ebenfalls auf dem Tour-Plan, bemühten sich aber darum, dass die Veranstalter die geplanten Konzerte aus dem Programm nahmen. Der ehemalige Oberbürgermeister Ulrich Sierau (SPD) äußerte diesbezüglich: „Wir wollen Xavier Naidoo nicht in unserer Stadt und auch nicht jene Anhänger seiner Musik, die seine Positionen teilen.“
Auch der Dortmunder Stadtsprecher Frank Bußmann äußerte: „Die Stadt Dortmund hat dem Konzertveranstalter ‚live modus’ im Sommer 2020 den Mietvertrag für die Festwiese im Dortmunder Westfalenpark für das geplante Konzert gekündigt, da infolge der Veranstaltung eine Schädigung des Ansehens der Stadt Dortmund zu befürchten war. Ein förmliches Verbot ist nicht ausgesprochen worden, ein Nachholtermin in Dortmund 2021 war seitens des Veranstalters nicht geplant.“
Auch in Mannheim sollte ein Gig von Naidoo verhindert werden
Ähnlich war es im oberfränkischen Hof. Dort äußerte sich Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD): „Wir haben kein Verbot für Xavier Naidoo erlassen, aber da das Konzert auf einem städtischen Platz stattfinden sollte, haben wir beschlossen: Wir wollen das auf unserem Veranstaltungsplatz nicht.“
In Regensburg hatte sich die Oberbürgermeisterin ebenfalls gegen das Konzert ausgesprochen. Obwohl sich bereits im Jahr 2020 einige Veranstalter von dem Künstler distanzierten, hält dieser an dem Konzert in Regensburg fest. In Naidoos Heimatstadt Mannheim gab es ebenso Kritik: Die örtlichen Jusos sammelten diesbezüglich 33.000 Unterschriften, jedoch ohne Erfolg.
Obwohl auch in Mönchengladbach kein Verbot durchgesetzt wird, könnte das Festival aufgrund der Pandemie verschoben werden.
+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de +++