Im Sommer 2002 hatten Nova International drei Optionen drei Labels wollten die Augsburger Band unter Vertrag nehmen, und zwar große Majors. Die vier unterschrieben beim Branchenriesen BMG. „Wenn da BMC draufsteht“, erinnert sich Drummer Kris Steininger, „dann dürften die die größten Kompetenzen hoben so war unsere Sichtweise. Im nachhinein muß ich auch ein bißchen darüber lachen.“ Es war nämlich keine gute Zeit, um in die Mühlen der Industrie zu geraten: Kaum war die Tinte auf dem Vertrag trocken, fusionierte BMG mit Sony, und von den Leuten, mit denen Nova International gerne gearbeitet hätten, blieben nur leere Schreibtische. Als die Band aus dem Studio kam, waren zum drittenmal andere Spezialisten am Drücker, mit neuen Vorstellungen, welches „Format“ Nova stehen würde. Ein Jahr später hatte die zum Gitarrenpop-Wunder aus der Provinz hochgejubelte Gruppe 10.000 Platten verkauft, aber dabei Nerven gelassen: „Dos totale Vertragsgeficke“, seufzt Sänger Michael Kamm. Für die zweite Platte zogen sich Nova International nach Augsburg zurück, ins eigene Studio „Villa Nova“. Als one and One Is One im Kasten war, begann die Suche nach einer neuen Firma. „Da kam wieder diese Diskussion: Nova müßte dieses Format haben oder dieses oderienes, dann würde es funktionieren. Und immer die Frage: Wollt ihr nicht deutsch singen?“ Um sich nicht noch mal die Finger zu verbrennen, wurde ein radikaler Schlußstrich gezogen und das eigene Label Nl Records gegründet. Das setzt auf ein altmodisches System von Geben und Nehmen: Dreht z. B. ein Nachwuchsregisseur einen Clip für sie, steuern sie im Gegenzug Musik zu seinem Debütfilm bei. „Wir sind praktisch im Mittelalter angekommen“, grinst Michi Kamm, „statt Zehntausenderbeträge rumzuschieben, tauschen wir einfach unser Können.“ Dieser Spirit kommt bei der Indie-Polizei“, die der Band nicht immer wohlgesonnen war, gut an. „Jetzt sagen alle: Nova ist endlich wieder Nova. Ich weiß nicht, warum. Wir sind die Novas. schon immer gewesen, und wir werden ’s auch bleiben.“
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