Mit Schirm, Charme und John Oates
John Oates hat in Köln gespielt, live. Nicht mit Daryl Hall, auch nicht solo, sondern mit dem Parochuie Club der "schwulsten Band Kanadas", so sagt man. Im Studio war Ootes mit dem "Follschirmspringerverein* auch schon.
Nach Ex-Material Michael Beinhorn ist John Oates bereits der zweite prominente Produzent, den sich das Septett aus Toronto angelt. Für Beinhorns Album THE FEET OF THE MOON bekamen Parachute Club in ihrer Heimat Platin; wie sich ihr Sammelsurium aus Reggae, Afro, Latin und Funk mit Oates‘ Mainstream verträgt, wird sich zeigen. Sängerin Lorraine Segato, Drummer Billy Bryans und Keyboarderin Laune Conger -— die Kerntruppe des Club -— überschlagen sich fast vor Komplimenten für den dunkelhaarigen Hall & Oates-Zwilling: „Er verfügt über eine Wahnsinns-Popsensibilität, hat uns aber trotzdem nicht seinen Stil aufoktroyiert. John versteht was von der Funktionsweise einer Rand. Und er spielt viele Instrumente, er hat eine gute Übersicht. „
Lorraine erzählt, wie es zu der Kooperation kam: „Wir haben verschiedene Produzenten angeschrieben, unter anderem Nurada Michael Waiden (Aretha Franklin etc). John antwortete sofort: ‚Ich find‘ eure Musik toll, ich will mit euch arbeiten.'“ Laurie ergänzt: „Viele berühmte Produzenten meiden uns, weil die Texte auf unseren letzten beiden Alben sehr sozialkritisch waren.“
Während die glorreichen Sieben früher sehr direkt Frauendiskriminierung, Rassismus und Kriegspolitik anprangerten, versuchen sie es auf SMALL V1CTORIES mit einer vielschichtigeren, ihrer Meinung nach verkaufsträchtigeren Methode. O-Ton Lorraine: „Bestimmte Themen ziehen sich durch unsere Songs wie ein roter Faden durch ein Buch. Der Song ,Boys Club‘, in dem wir das verantwortungslose Macho-Verhalten der Politiker angeklagt haben, war damals nur das erste Kapitel in diesem Buch. ‚Love Is Fire‘ enthält dieselben Aussagen, nur sehr vereinfacht, damit wir die Leute nicht wieder verschrecken.“
Aber: „Während der Aufnahmen passierten zwei Dinge: Reagan bombardierte Libyen, und der Reaktor in Tschernobyl ging hoch. Das ging natürlich nicht spurlos an unserer Musik vorbei. „