Mit „Okay“ kündigen Atmosphere ihr 13. Studioalbum an
Das Rap-Duo Atmosphere ist seit über 25 Jahren aktiv. Mit einem Dutzend Alben und einem weiteren Dutzend EPs sind sie während dieser Zeit fest zu jenem Teil der Szene geworden, der ewiger Untergrund bleibt.
SO MANY OTHER REALITIES EXIST SIMULTANEOUSLY, das 13. Studioalbum des in Minnesota ansässigen Alternative- und Underground-Rap-Duos Atmosphere, erscheint am 5. Mai. Am 22. Februar haben sie bereits vier Singles vorab veröffentlicht: „Sterling“, „Thanxiety“, Sculpting with Fire“ und „Okay“, letzteres inklusive Video. Zusätzlich gaben sie bekannt, dass sie 2023 auf Europa-Tour gehen werden. Am 13. und 17. Mai führt „The Con Tour“ die Gruppe auch nach Köln und Berlin.
Atmosphere
Der Rapper Slug und sein Produzent Ant haben bereits 1995 das Label „Rhymesayers Entertainment“ gegründet, das bis heute aktiv ist. 1997 erschien dort ihr erstes gemeinsames Album OVERCAST!. Beide waren schon vorher in der kleinen Untergrund-HipHop-Szene in Minnesota aktiv. In den Jahren um die Jahrtausendwende und mit den Alben LUCY FORD: THE ATMOSPHERE EPS, HEADSHOTS: SE7EN und GOD LOVES UGLY konnten sie sich eine treue Fangemeinde aufbauen und erste USA-weite Touren spielen. In dieser Zeit soll Slug als Selbstbeschreibung ihrer Musik den Begriff „Emo-Rap“ geprägt haben. Lange bevor Künstler*innen wie Lil Peep und Yung Lean denkbar waren.
Atmosphere unterscheiden sich von diesen auch durch eine sehr klassische musikalische Herangehensweise: einfach Raps über Beats. Erstere fokussiert auf Flow und Text, Letztere aus Samples, Synthesizern und Drums. Slugs Rapstil rangiert dabei zwischen Storytelling und Consciuos-Rap. Wobei dessen gleichzeitig distanzierte und dringliche Delivery dafür sorgt, dass seine Parts nicht unter bisweilen komplexen Worten, Satzstrukturen und Reimschemata ersticken.
SO MANY OTHER REALITIES EXIST SIMULTANEOUSLY soll sich mit dem Themenkomplex Paranoia befassen, inspiriert durch die aktuelle Phase ziviler Unruhe und allgemeiner Unsicherheit kurz vor Post-Covid. Die Thematik um Aliens und Gedankenkontrolle, sowie die rassistischen, anti-asiatischen Untertöne des Videos zu „Okay“ nehmen diese drei ineinander verwobenen Stränge definitiv auf. Es bleibt abzuwarten, wie Atmosphere diese Geschichte auserzählen.