Mit Musik aus der Steckdose heimsen Orbital sogar auf Festivals Erfolge ein
Woodstock 2 und das Glastonbury Festival gelten nicht eben als Veranstaltungen, bei denen Elektronik-Acts gemeinhin besonders von sich reden machen. Aber genau dort haben die Gebrüder Phil und Paul Hartnoll bewiesen, daß Klänge aus der Steckdose auch beim Open-Air-Publikum ankommen. Neben Underworld ist ihr Projekt Orbital der gefragteste Live-Act der Dance-Szene. Die Multimediashow der Hartnoll Brothers und ihr Mut zur Improvisation lassen jeden ihrer Gigs zum Event werden. „Wir sind in der Tradition früher britischer Elektro-Funker wie Chakk oder A Certain Ratio aufgewachsen“, betont Phil (32), „wir sind also keine DJs, sondern Musiker.“ Trotzdem profitierten Orbital vom weltweiten Techno-Boom. So fuhren sie in England mit ihrem 94er Album ‚Snivelization‘ eine beachtliche Top-Ten-Plazierung ein. Der jetzt vorliegende vierte Longplayer von Phil und Paul könnte diesen Erfolg sogar noch übertreffen. Denn mit ‚In Sides‘ sprechen die Hartnoll-Brüder auch das Plattenpublikum jenseits der reinen Dancefloor-Szene an. „Wir sind an populärer Musik interessiert, nicht an diesen schnell vergänglichen Trends“, erklärt Phil das erweiterte Klanggefüge und ergänzt, daß sich bei ihm zu Hause neben Kraftwerk auch Hole und Pearl Jam auf dem Plattenteller drehen. Einflüsse, die in Orbitals vielen Remixes für andere Acts oft ihren Niederschlag finden.