Mit kühlem Noise-Pop in Amerika auf Erfolgskurs: Sportsguitar aus Luzern
Zwei Schweizer Sportgitarren in New York. Über viele Umwege (u.a. über das Seattle-Kultlabel Sub Pop) landeten Roland Saum und Oliver Obert mit ihrer Band bei Matador. Amerikanischen Freunden, US-Tourneen und reichlich Airplay seitens begeisterter College-Radios sei Dank. Wer die 14 Songs auf dem Album „Married, 3 Kids“ hört, dürfte sich kaum über den US-Erfolg des Schweizer Duos wundern. Die handgestrickten Noise-Pop-Nummern mit den fein gesetzten Gitarrenschrammeleien besitzen allesamt das Zeug, als familienfreundliche Alternativ-Ausgabe von Pavement ein größeres Publikum zu finden. Aufgenommen wurde das Album bereits zwischen August 1995 und Februar 1996 in den Schweinesound-Studios in Luzern (kein Witz!). Das Ergebnis, nun von Matador wiederveröffentlicht, strahlt eine stoische Schönheit aus, die auch frühen Album von Jonathan Richman gut zu Gesicht gestanden hätte. „Married, 3 Kids“ klingt, als wäre es in den einschlägigen Szenen von Boston und Washington mit Hilfe von verspielten Assoziationslyrikern entstanden. Einen Preis für unterkühlten Nonsense haben die Alpinisten damit jedenfalls verdient.