Die Münchner Band Fertig, Los! trat beim Deutsch-Kurdischen Kulturfestival im Nord-Irak auf. Für uns führte sie Tagebuch.
Arbil ist nicht nur die Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan im Norden des Irak, sondern auch eine der ältesten Städte der Welt. Bis ins Jahr 6000 v. Chr. kann hier urbanes Leben nachgewiesen werden. „Aber der Flughafen sieht aus, als wäre er vorige Woche erbaut worden“, schreibt Julia Viechtl, Bassistin von Fertig, Los!, in ihr Tourtagebuch auf musikexpress.de. Ende September gibt sie mit ihrer Band hier während des Deutsch-Kurdischen Kulturfestivals ein Konzert.
Und das gestaltet sich gar nicht mal so leicht: Im Vorprogramm der Münchner spielt eine Allgäuer Alphorn-Kombo auf. Dazu ist die Veranstaltung bestuhlt, der technische Leiter hat sich noch vor dem ersten Song aus dem Staub gemacht und die Konzertgänger werden gut von der Polizei bewacht. „Ich komme mir vor wie dieser Rattenfänger von Hameln, als ich die Leute mit Mikro statt Flöte von der Tribüne herunterlocke“, schreibt Sänger Philipp Leu. „Die Polizisten werden nervös. Sie stoßen die Besucher zurück. Doch dann erscheint unser eigenes Sondereinsatzkommando: die Alphornbläser! Mit der Kraft von acht Weißbieren drücken die in Lederhosen uniformierten Buam den Pulk durch die Polizeibarriere. Diese gibt schließlich nach und überlässt den Platz vor der Bühne den tobenden Massen.“ Mission erfüllt. scr
