Mit den Bad Seeds frönt Nick Cave finsteren Tonen
Die Vorgabe des Meisters an seine Band The Bad Seeds war eindeutig: „Langsamkeit! Ihr müßt langsamer spielen. Noch langsamer!“ Und so wurde Nick Caves jüngstes Meisterwerk („The Boatman’s Call“) in musikalischer Hinsicht zu einem Passionsweg in Slow Motion, in textlicher zu einer leidenschaftlichen Hymne an die Hoffnung. Daß der schlaksige Australier zuvor mit „Where The Wild Roses Grow“ im Duett mit Kylie Minogue seinen bisher einzigen Hit landen konnte, hat ihn offenbar kaum beeindruckt. Der Ausnahme-Songwriter zielt mit Songs wie „Are You The One That I’ve Been Waiting For?“ unbeirrbar auf Klasse statt auf Masse. Und damit trifft der Chansonnier der Schwermut buchstäblich ins Schwarze.