Mit den 100 besten Debütalben, Lorde, Drangsal, Little Simz und Fiona Apple: Der neue Musikexpress ist da!
Wir liefern Euch die besten Debütalben aller (bisherigen) Zeiten, Lorde gibt sich frei, leicht, optimistisch und offline, und Drangsal veröffentlicht mit EXIT STRATEGY ein Album, das über die vermeintlichen Grenzen des guten Geschmacks rotzig hinwegsieht – diese und weitere Themen im jetzt erschienenen Musikexpress 09/21.
Zum Einstieg wie immer unser „Making-Of“ aus dem hier beworbenen Printprodukt:
JETZT GEHT’S LO-HOS!
Jedem Anfang wohnt ein Zaudern inne. Das mag zwar sehr frei nach Hermann Hesse zitiert sein, falsch ist es trotzdem nicht. Eine Band hat sich gerade zusammengefunden, die ersten Stücke sind fertig, alles ist neu und aufregend, irgendwie klingt jeder einzelne Beckenschlag wie ein Spektakel, jedes „Uuuh, uuh, aah!“ scheint an seinem Platz.
Sollte man mit seinen Stücken nun also schon raus in die Welt, oder lieber noch ein halbes Jahr üben? Wird man ausgelacht, ignoriert – oder doch gefeiert? Ein paar Freundinnen und Freunde, die bei der Probe abhingen, fanden es großartig. Aber die waren schon ganz schön beeinträchtigt vom Zugriff auf den Bandbierkasten und möglicherweise leicht deliriös, weil sie die typischen Lösungsmittel- und Moderdämpfe eines Proberaums nicht gewohnt sind.
Für Klarheit kann letztlich nur eines sorgen: das Debütalbum. Das It-Piece einer jeden Band, eines jeden Acts. Wenn nicht schon alles, entscheidet sich hier doch bereits das Allermeiste. Diese Ausgabe haben wir den fulminantesten Anfängen in der Popgeschichte gewidmet. Eine Liebeserklärung ans Einfach-mal-Loslegen.
Der Musikexpress 09/21 – die Themen im Überblick:
Die 100 besten Debütalben
Die internationale Rock-Elite ist angetreten, um sich vor dem ersten Album von The Velvet Underground zu verneigen: Das Tributwerk I’LL BE YOUR MIRROR mit Beiträgen von Michael Stipe, St. Vincent, Iggy Pop, Matt Berninger und vielen anderen erscheint im Herbst. Auch in unserer folgenden Liste mit den 100 besten Debütalben spielt das Original keine unbedeutende Rolle. Gehen wir also, während die Welt einen sehnsüchtig erwarteten Neustart wagt, zurück zu den Anfängen, atmen deren Energie und Optimismus. Denn the first cut is the deepest – nicht immer, aber erstaunlich oft. Und das hat seine Gründe, wie wir erfahren werden.
Lorde – Die feine Kunst des Draufscheißens
Lange vor Billie Eilish war Lorde der erste große Teenage-Seelenkunde-Popstar der Zehnerjahre. Nach langer Pause hat sie nun mit Mitte zwanzig ein Album über die heilenden Kräfte von Sonne und Natur geschrieben. SOLAR POWER klingt so, wie sich ein guter Sommer anfühlt: frei, leicht, optimistisch und offline. Begegnung mit einer Frau, die gelernt hat, sich von dem Millionenpublikum zurückzuziehen, für das sie singt.
Drangsal – Ich will doch nur, dass ihr mich liebt
Die Geschichte von Drangsal ist die eines Jungen, der es der Welt zeigen wollte. Ablehnung und Schläge zeichneten seine Kindheit. So wurde aus dem Bub ein Biest. Die Musikwelt hat er vor Jahren mit Tiraden voller Abscheu auf alles und jeden aufgerührt – dabei verachtete er am meisten sich selbst. Heute ist er ein anderer. Seine dritte Platte EXIT STRATEGY zeugt von jener Wandlung. Es ist auch deshalb eines der größten Popalben der vergangenen Jahre, weil hier jemand singt, der die Schnürung seines inneren Korsetts löst. Und weil es über die vermeintlichen Grenzen des guten Geschmacks rotzig hinwegsieht.
Little Simz über die Kraft der Introvertierten
Extrovertiertheit gehört zum Musikbiz. Little Simz ist sehr bewusst, dass sie sich auch in diesem Punkt unterscheidet. Die Britin wirkt ruhig, beobachtet lieber – um dann die Rap-Tracks ihres neuen Albums SOMETIMES I MIGHT BE INTROVERT rauszuknallen, in denen sie politische wie gesellschaftliche Probleme verhandelt – und das nicht gerade zurückhaltend. Im Gegenteil.
ME-Heldin: Fiona Apple – Apples außergewöhnlichste Maschine
Musik entsteht in Teams. Heute mehr denn je, wird sie an allen Ecken und Kanten optimiert. Künstler*innen verstehen sich als Kopf eines Kreativteams, der auf dem schmalen Handybildschirm mit dem Produkt nach draußen geht. Moderne Künstler*innen sind PR-Agent*innen in eigener Sache. Fiona Apple hat seit 2012 keinen PR-Agenten mehr.
Außerdem im Heft
- Selbstauslöser: Low
- Plattenschrank: Voodoo Jürgens
- 10 Fakten übers Fingerpicking
- Nachruf auf Biz Markie
- Radar: Gabriels, John Glacier, Wolfgang Pérez, Zahn & Enny
- CD-Beilage für Abonnent*innen mit John Glacier, Desire Marea, School Of Zuversicht, Indigo De Souza, Bayuk & Wolfgang Pérez
- Digitale Playlist mit John Glacier, Desire Marea, School Of Zuversicht, Indigo De Souza, Bayuk, Wolfgang Pérez, Lorde, Little Simz, Gabriels, Bleachers, Drangsal, Deafheaven, Liars, Big Red Machine, Jade Bird & Mocky
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