9 Fakten

Mit Buddy Holly, Falco und Die Ärzte: 9 Fakten über Songfortsetzungen


In unserer Musikexpress-Rubrik „9 Fakten“ (formerly known as „7 Fakten“) stellen wir Euch regelmäßig neun Fakten vor. Diesmal dreht sich alle um Songfortsetzungen.

1. Buddy Holly – „Peggy Sue” und „Peggy Sue Got Married”

Die Fortsetzung war im Rock’n’Roll der 50er-Jahre ein probates Mittel, das gewissermaßen der Streckung eines Hits diente. Buddy Holly war einer der ersten. Wo „Peggy Sue“ so eine Art Minnesang war, in denen die Gefühlslage der Angebeteten nicht weiter erläutert wurde, ist in der Fortsetzung klar: Das „girl that’s been in nearly every song“, ist nun verheiratet – und zwar mit einem anderen! Eine weitere Besonderheit: Die Single erschien 1959, nach Buddy Hollys Tod.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

2. Falco – „Jeanny“ (Part 1) / „Coming Home“ (Jeanny Part 2, ein Jahr danach) / „Bar Minor“ 7/11 (Jeanny Dry)

Wiener Skandalpop der Du-Willst-Es-Doch-Auch-Schule. „Sie werden dich nicht finden. Niemand wird dich finden. Du bist bei mir.“ Dass „Jeannie“ 1985 zu einem Riesenhit wurde, ist im Nachklapp verwunderlich. „Coming Home“ handelt tatsächlich ein Jahr später und relativiert die Gewalt des Prequels ein Stück weit. Ob „Bar Minor“ eine Fortsetzung ist, ist nicht ganz klar, eher handelt sich bei der betreffenden Textzeile um einen Querverweis. Nach Falcos Tod erschienen zwei weitere Jeanny-Songs.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

3. The Ramones – „Now I Wanna Sniff Some Glue“ / „Carbonara Not Glue“

Der Klebstoff aus dem Ursprungssong erfährt in der Fortsetzung eine Verknappung. Möglicher Ersatz: die italienische Kult-Sauce aus Ei und Speck. Aber auch von der ist nichts mehr übrig. Schlimme Welt!

https://www.youtube.com/watch?v=FwJnnf1Ogcw

4. Tocotronic – „Die Grenzen des guten Geschmacks 1“ / „Die Grenzen des guten Geschmacks 2“

Das K.O.O.K.-Doppel lohnt eine nähere Betrachtung. Wo im ersten Teil eher Situatives und Metereologisches geschildert wird (Freizeit, Sonne, warmes Bier im Park, Knutschen), geht’s in der Fortsetzung quasi ins Gespräch hinein und wird auch der Titel erklärt. Was lohnt, ist ein Blick auf die Statistiken von Setlist.fm: Den zweiten Teil spielen Tocotronic auf Konzerten häufiger als den ersten.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

5. The Beatles – „Strawberry Fields Forever“ / „We Smile – Strawberry Fields Forever“

Eine Fortsetzung der etwas anderen Art: Die Hamburger L’Age D’Or-Band nutzt das offene Ende des Beatles-Klassikers als Basis für eine Fortsetzung. Den Text übernehmen sie, um eine Coverversion handelt es sich aber keinesfalls, eher um eine Improvisation auf musikalischen Motiven, von denen sie so eine Art funny Funkpop ableiten.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

6. Die Ärzte – Bier-Songs

Auf dem semilegendären Semi-Bootleg „5,6,7,8, BULLENSTAAT“ dekliniert die beste Band der Welt gleich eine ganze Reihe an Songs dem Bier. Dem „Elektrobier“, dem „Hass auf Bier“ und dem „Biergourmet“ schicken die drei am Ende ein dickes „Sorry“ hinterher. „Hey Bier, ich habe dich in einem Text vom übelstem beschimpft“, heißt es in „’Tschuldigung Bier“. Der Hintergrund: Die Ärzte schätzen Bier gar nicht so sehr.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

7. Ben Folds Five – „Cigarette“ (1997) /  Ben Folds – „Fred Jones Pt. 2“ (2001)

Im nur eineinhalbminütigen „Cigarette“, veröffentlicht 1997 auf dem zweiten Ben-Folds-Five-Album WHATEVER AND EVER AMEN, erzählt der amerikanische Songwriter von Fred Jones und dessen Sorge, seine Frau würde mit einer Zigarette das Haus entflammen. Vier Jahre später, auf „Fred Jones Part 2“ geht Jones in Rente. „Life has been good“, sagt er.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

8. Hannes Wader – „Lied vom Tod“ / „Lied vom Tod“ ( Fortsetzung)

„Über Sterblichkeit zu reden, gilt für viele als Tabu“, singt Wader in „Lied vom Tod“ (auf NAH DRAN, 2012) und erzählt auf knapp acht Minuten Länge recht detailliert, wie genau man sich mit einer Glock 17 erschießen sollte. Die „Fortsetzung“ gibt es nur auf der Deluxe Edition des Albums: „Nur fällt mir zu dem Thema jeden Tag etwas Neues ein“, singt Wader hier und erklärt unter anderem, warum er sich nicht vor einen Zug werfen möchte (die Lokführer).

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

9. Kendrick Lamar – „The Heart“ Part 1 – 4

Im HipHop ist der Rückgriff auf Charaktere und Motive des eigenen Kataloges ein beliebter Schachzug. Kendrick Lamars „The Heart“-Reihe ist indes weder inhaltlich miteinander verbunden als formal: Die zwischen 2010 und 2017 erschienenen Tracks sind komplex inszenierte, aber erstaunlich offenen Notizen aus der jeweiligen Gegenwart Lamars.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.