Mine teilt Videos von übergriffigen und beleidigenden Hertha-BSC-Fans
Fußball-Fans „übernahmen“ die Bahn, pöbelten, fassten sie an. Mine ließ sich das nicht gefallen. Jetzt kommentierte auch Hertha.
Am Samstag (9. November) wurde Sängerin Mine auf ihrem Heimweg in einem Zug von Hertha-BSC-Fans belästigt und beleidigt, wie sie in ihrer Instagram-Story dokumentierte. Die Fußball-Anhänger kamen gerade von einem Auswärtsspiel in Darmstadt. Mine filmte die bedrohliche Situation. Auf den Vorfall reagierte nun der Fußball-Club selbst, so wie die Bundespolizei.
Demütigungen und mehr: Alles in Bild und Ton festgehalten
Eigentlich wollte die 38-Jährige nur nach Hause fahren, nachdem sie zuvor für eine Talk-Veranstaltung in Mannheim war. Laut ihrer Instagram-Story wollte sie sich im Bordbistro des Zuges ein Wasser kaufen – beim Durchqueren des Zuges wurde sie dann „mehrfach angefasst und belästigt“. Mithilfe von geteilten Videoaufnahmen gab sie Einblicke.
Ein Mann sei ihr die ganze Zeit hinterhergelaufen, habe sie beleidigt. Nachzuhören und teils auch zu sehen sind die bedrohlichen Szenarien weiterhin in ihren Highlights. Bei einer Aufnahme hört man beispielsweise auch jemanden sagen: „Sie gehört uns“. Die „Nichts ist umsonst“-Sängerin zählt die Beleidigungen in Text-Feldern ihrer Story auf, die sie sich bis dahin anhören musste. Darunter: „Süße“, „Geile Raverin“, „H*re“ oder auch „F*tze“. „Es wurde gepfiffen, zugegriffen, gepöbelt“. Außerdem seien andere Fahrgäste rassistisch kommentiert worden. „Hier als nicht-weiße Person mitzufahren, ist gefährlich.“
Laut der Sängerin sei es in einem anderen Abteil zu einem weiteren Übergriff gekommen, durch jemanden mit dem Spitznamen „Behindertenschläger“. Bei diesem Vorfall musste wohl auch der Sicherheitsdienst gerufen werden. Seine Kollegen hätten den Täter mit Sonnenbrille und Mütze in demselben Wagen versteckt, in dem sich auch Mine befand. Laut der „Bild“ sei am Bahnhof Spandau auch die Bundespolizei dazugestiegen. Hier soll die Sängerin auch eine Strafanzeige gestellt haben.
Hertha BSC „verurteilt und bedauert“
Zu diesem Vorfall gab nun auch der Hertha BSC am Sonntag (10. November) ein Statement auf den sozialen Medien ab. So schrieb Hertha: „Hertha BSC verurteilt und bedauert die beschämenden Vorkommnisse in einem Zug nach der Auswärtspartie beim SV Darmstadt 98, die die Sängerin Mine auf Instagram geschildert hatte. Uns ist bekannt, dass Vorfälle dieser Art rund um Fußballspiele leider nach wie vor zur Realität gehören.“
Der Fußball-Club kümmere sich bereits um Schutzkonzepte und appelliert gleichzeitig an seine Anhänger:innen, bei solchen Fällen einzugreifen, sollte so etwas vorkommen und auffallen. „Verunglimpfende Personen ändern sich nur dann, wenn sich das gesamte Klima ändert – das kann uns nur zusammen gelingen.“ Ebenso habe der Verein Mine zu einem persönlichen Treffen mit dem Geschäftsführer Thomas Herrich eingeladen.
Die Ermittlungen laufen
Wie eine Sprecherin der Bundespolizei laut der „dpa“ wohl mitteilte, wurden gegen einen 42-jährigen Hertha-Fan bereits die Ermittlungen wegen Beleidigung aufgenommen. Der Mann, der auch schon wegen ähnlicher Zwischenfälle bekannt sein soll, habe man bereits im Zug in Berlin gefunden. Die Deutsche Bahn scheint sich zu dem Vorfall noch nicht gemeldet zu haben. Auch neuere Meldungen dazu von Mine stehen aus.