Michael Stipe über sein Solo-Album: „Habe keine Angst vor dummen Sounds“


Michael Stipe, der Sänger von R.E.M., komponiert die Stücke selbst, was für ihn auch eine große Herausforderung ist.

Michael Stipe arbeitet derzeit an neuer Musik, die auf seine 2020 erschienenen Singles „Drive To The Ocean“ und „No Time For Love Like Now“ (einer der schönsten Mutmacherlieder in der Corona-Pandemie – und gemeinsam produziert mit Aaron Dessner von The National) folgen und auf einer eigenen Platte münden sollen.

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Bereits mit „Your Capricious Soul“ hatte Stipe im November 2019 klargestellt, dass die Zeit für eine Solo-Aufnahme gekommen sein könnte. Jahrelang hielt sich der Sänger von R.E.M. im Musikgeschäft zurück, kümmerte sich lieber um andere private Angelegenheiten, machte Kunst und pflegte das Werk seiner Band.

18 Songs – aber noch nicht alle fertig

Im Gespräch mit dem britischen Musikmagazin „Uncut“ verdeutlichte Stipe nun, dass er inzwischen an „18 Songs“ arbeite, fügte aber auch an, dass manche von ihnen noch reichlich unvollständig seine. Stipe: „Einige haben Texte, andere nicht“.

Die Haupthürde dürfte aber sein, dass sich der 60-Jährige entschloss, bei allem selbst Hand anzulegen. „Ich habe noch nie zuvor Musik geschrieben, was bedeutet, dass ich ganz andere Herausforderungen zu bestehen habe, als ich sie jemals mit R.E.M. hatte“, so Stipe. „Ich mache Dinge, mit denen ich noch nie irgendwelche Erfahrungen gemacht habe. Aber das macht es natürlich gerade erst spannend für mich.“

Dass er kein Instrument spielen könne, mache es zwar nicht gerade einfacher, so der Musiker, aber es schärfe auch die Sinne. Stipe: „Ich habe keine Angst vor dummen Sounds. Auf Synthesizern herumzuhämmern ist also für mich ein ziemlich simpler Weg, etwas Neues zu erschaffen.“

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Im Alter von 60 Jahren, stellte Stipe klar, wolle er sich für nichts mehr rechtfertigen müssen. Darüber hinaus wolle er sich auch nicht selbst unterfordern. „Ich kann im Grunde tun, was immer ich will, verdammt noch mal“, sagte der Sänger lächelnd. Wenn darunter auch eine wundervolle Solo-LP fällt, dürfte nicht nur er glücklich darüber sein.

+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de +++