Michael M. Müller und seine Liebe zu Depeche Mode
Alles begann während der Olympischen Spiele 1984 in L.A. Da lief zu den TV-Impressions-Clips „People Are People“ von Depeche Mode – und um Michael Müller, damals 16, war es geschehen. Er war angefixt, wurde bald zum Sammler mit Händlerkontakten in der ganzen Welt: „Ohne Internet war das alles noch viel schwieriger. Während meines Studiums ging fast jeder Abend dafür drauf, in der Weltgeschichte rumzutelefonieren und zu schreiben. Für andere Hobbies war da keine Zeit.“ Bootlegs, Promos, Farb-Vinyle, alles musste her. Letztlich brachte ihn seine Sammelwut in finanzielle Schwierigkeiten – ’93 verkaufte er schweren Herzens die Hälfte seiner etwa 800 Mode-Tonträger. Nur um drei Jahre später die Polizei im Haus zu haben: „Die hatten meine Angebotsliste bei einem Bootlegger gefunden und dachten, ich sei ein Händler. Obwohl sie befugt gewesen wären, alle Bootlegs zu konfiszieren, nahmen sie nur eine Cassette mit“, lacht Müller, „handbeschriftet – mit Erasure drauf. Die kam ihnen suspekt vor.“ Mittlerweile hat Müller, ein Banker, seine Sammlung wieder aufgestockt. Mit Ehefrau Kathrin (ebenfalls Fan, man lernte sich auf einer Fan-Reise kennen) und Sohn Til (der die Platten mal erben soll) lebt er nahe Frankfurt. Alle paar Jahre ist der Urlaub verplant: „Bei der letzten Depeche-Mode-Tour waren wir bei zehn der 13 Shows. Das geht ins Geld.“