Melissa Schuman verklagt Nick Carter nach Vergewaltigungs­vorwürfen


Melissa Schuman warf Nick Carter bereits 2017 vor, sie vergewaltigt zu haben. Nun hat sie den Backstreet-Boys-Sänger verklagt.

Melissa Schuman, ehemaliges Mitglied der Girlgroup Dream, hat Nick Carter wegen sexueller Gewalt und Körperverletzung verklagt. Die 38-jährige wirft dem Backstreet-Boys-Sänger vor, sie 2003 im Alter von 18 Jahren vergewaltigt zu haben.

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Berichten des ROLLING STONE zufolge, heißt es in der Klage, habe Carter „seine Rolle, seinen Status und seine Macht als renommierter Sänger benutzt, um an [Melissa Schuman] heranzukommen, sie zu verführen,  zu manipulieren, auszunutzen und ihr gegenüber sexuell übergriffig zu werden.“ Außerdem habe Carter die damals 18-jährige auch nach dem Vorfall noch manipuliert und gequält. „Warum hast du mich gezwungen, das zu tun?“, soll Carter ihr nach der Vergewaltigung per SMS geschrieben haben.

Schuman berichtete bereits im November 2017 von dem Vorfall. Sie beschrieb detailreich, wie Carter ihr in seinem Apartment in Santa Monica die Unschuld raubte. „Er war erbarmungslos, akzeptierte kein nein von mir“, schrieb die „Silent Scream“-Schauspielerin in einem Blog-Post. Nick Carter lag auf ihr und sei zu schwer gewesen, um vor ihm entkommen zu können. „Dann spürte ich es, er schob etwas in mich hinein“, heißt es dort weiter.

Nick Carter streitet Vorwürfe ab

Nick Carter sagte bereits 2017, dass an den Vorwürfen nichts dran sei. Schuman habe ihm gegenüber niemals geäußert, dass irgendwelche Handlungen, die die beiden durchführten, nicht einvernehmlich waren. Es widerspreche der Natur und den Werten des Sängers, jemanden zu schaden.

Carters Anwältin Liane K. Wakayama behauptete in einem Statement gegenüber des ROLLING STONE am 11. April, dass Schuman dieses Gerücht schon seit Jahren verbreite. Die Anschuldigung sei 2017 bereits falsch gewesen – und seien es auch immer noch. Es sei Schumans Plan, so Wakayama, Nick Carter zu diffamieren und zu erpressen. Der „PR-Stunt“ werde Carter nicht davon abbringen, „Frau Schuman und ihre Mitverschworenen“ für den Schaden und das Leid, den ihr Handeln verursacht habe, zur Verantwortung zu ziehen, fügte sie hinzu.

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Carter und Schuman lernten sich kennen, als ihre jeweiligen Teams vorschlugen, eine romantische Beziehung der beiden aus PR-Gründen zu inszenieren. Später spielten sie Seite an Seite im Teenie-Fernseh-Horrorfilm „The Hollow“. Schuman sagte, sie habe nach dem Vorfall mit ihrem Co-Star debattiert, ob sie das Ereignis öffentlich machen soll. Schließlich würde sie so riskieren, dass der Film nicht zu Ende produziert werden könnte. Als ihr damaliger Manager Nils Larsen ihr sagte, sie werde „in Erniedrigung begraben“ und ihrer Karriere irreparable Schäden zufügen, sollte sie ihre Stimme erheben, habe Schuman beschlossen, still zu bleiben.

Da die Solo-Karriere der Sängerin und Schauspielerin nie so richtig Fahrt aufnehmen konnte, warf Schuman in ihrem Blog-Post die Frage auf, ob der Angeklagte dabei eine Rolle spielen könnte. Ihr Manager Kenneth Crear, der auch Nick Carter zu seinen Kunden zählte, ging nach dem Vorfall auf Abstand. „Ich habe an seinem Ton gemerkt, dass er kein Interesse mehr daran hatte, mit mir zu arbeiten und ich kann nicht anders, als mich zu fragen, ob Nick etwas damit zu tun haben könnte“, schrieb sie.

Schuman leide weiterhin unter Nick Carters Einfluss

In der Klage heißt es weiter, dass ein „bekannter und einflussreicher Manager in der Musik-Industrie“, der ein „enger, persönlicher Freund“ von Carter sei, der Klägerin später vorschlug, ein Duett mit ihrem mutmaßlichen Vergewaltiger aufzunehmen. Schuman habe eingewilligt, unter der Bedingung, dass Carters Part des Songs vorher aufgenommen würde. Das Duett wurde allerdings nie veröffentlicht und der Manager brach den Kontakt zu Schuman ab. Sie wirft Carter in der Klage vor, das Duett nur als Vorwand benutzt zu haben, um in der Öffentlichkeit eine freundschaftliche Beziehung zwischen den beiden zu inszenieren.

Die Auswirkung des sexuellen Missbrauchs sei verheerend, sagte Schuman 2018 im Gespräch mit „The Daily Beast“. „Das beeinflusst den Rest deines Lebens.“, fuhr sie fort. Immerhin habe sie ihre Stimme zurück: „Das bedeutet mir mehr als alles andere, ich bin stark, ich werde nicht die Klappe halten und ich werde nicht mehr weggehen. Ich habe keine Angst mehr.“

Im selben Jahr erstatte Schuman Anzeige bei der Polizei von Santa Monica. Diese wurde einige Monate später dem Staatsanwalt in Los Angeles vorgelegt. Dieser beschloss allerdings, den Fall nicht zu verfolgen, da die Sache schon 2013 verjährt sei.

Nick Carter ist mehrfach angeklagt

In Nevada läuft eine weitere Klage wegen sexueller Nötigung gegen Nick Carter. Die Klägerin Shannon Ruth sagte aus, dass Carter sie nach einem Konzert im Jahre 2001 in seinen Tour-Bus einlud. Dort soll der Pop-Künstler Ruth zu Oralsex gezwungen, vergewaltigt und mit einer sexuell übertragbaren Infektion angesteckt haben. Shannon Ruth war während des mutmaßlichen Vorfalls 17 Jahre alt. Darüber hinaus soll Carter die vermeintlich Geschädigte, die – laut eigenen Angaben – Autismus und Zerebralparese hat, eine „zurückgebliebene Schlampe“ genannt haben. Carter soll drei weitere Frauen sexuell genötigt haben, heißt es in Ruths Klage weiter.