Melanie, was haben sie aus meinem Lied gemacht ?


Melanie hat schon eine ganze Reihe von Platten aufgenommen. Einige davon waren in Amerika absolute Spitzenreiter. Doch erst mit ihrer Version des Rolling Stones – Titels „Ruby Tuesday“ ist es ihr gelungen, auch in der britischen Popscene Fuss zu fassen. Niemanden hat der Erfolg dieser Platte mehr überrascht, als Melanie selbst. „Ich hätte nie gedacht, dass der Titel Kommerziell genug sei, um ein Hit zu werden“, meint sie, „ehrlich gesagt, ich selbst war von dieser Nummer nicht so begeistert. Das heisst, an sich ist es ein hervorragendes Stück, aber die Aufnahme gefällt mir nicht. Die Leute im Studio haben aus „Ruby Tuesday“ etwas ganz anderes gemacht, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich war darüber so enttäuscht, dass ich gleich im Anschluss daran die Nummer „What Have They Done To My Song, Ma?“ schrieb“.

Ins Deutsche übersetzt heisst das soviel wie „Was haben sie aus meinem Lied gemacht?“ Leider wurde dieser Titel jedoch nicht für Melanie, sondern für die New Seekers, die die Nummer von ihr übernahmen, ein Erfolg. Hierzu sagt Melanie: „Ich freue mich über den Erfolg der New Seekers und es macht mir überhaupt nichts aus, wenn andere Gruppen meine Lieder interpretieren. Ich selbst übernehme ja auch hin und wieder Kompositionen von anderen Leuten. Am liebsten Stücke von den Stones, die finde ich nämlich irrsinnig gut!“

Seitdem sie in den Staaten mit „Lay Down“ einen enormen Erfolg verzeichnen konnte, arbeitet Melanie fast ununterbrochen. Inzwischen hat sie auch zum ersten Mal die Musik zu einem Film geschrieben. Titel des Streifens: „R.P.M.“ Unzufrieden sagt sie dazu jedoch: „Es ist ein schrecklicher Film! Es geht darin um ejne Gruppe von Universitätsschülern, die eine Revolution inszenieren. Diese Idee ist ja eigentlich recht gut, nur die Schauspieler waren es nicht. Was sie aus dem Film gemacht haben, ist wirklich eine Schande!“ Trotzdem gibt sie zu, dass es ihr Spass gemacht hat, daran zu arbeiten und sie sagt, dass sie gern öfters Filmmusik schreiben würde. Nach dem Warum befragt, antwortet sie: „Es gibt mir Gelegenheit, Leute kennenzulernen. Ich liebe nämlich nichts mehr, als den Kontakt mit Menschen. Bei meinen Konzerten habe ich nicht die Möglichkeit, die Leute wirklich kennenzulernen. Bei den Filmarbeiten lässt sich das jedoch gut realisieren“.

Obwohl Melanies Kontaktfreudigkeit bei ihren Auftritten also nicht so ganz auf ihre Kosten kommt, will die junge Sängerin auch weiterhin viele Konzerte geben. Genau so, wie das in den vergangenen Monaten der Fall war. Ihr Auftritt in der Carnegie Hall zum Beispiel wird Melanie wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Dafür wird schon das Live-Album „Left Over Wine“ sorgen, das bei diesem Anlass aufgenommen wurde. Melanies Kommentar zu dieser Platte ist: „Ich glaube, Leute, die mich mögen, werden auch dieses Album mögen. Denjenigen, denen ich nicht gefalle, wird die Platte nicht allzu viel sagen. Es präsentiert eben nur mich selbst und meine Gitarre. Und einen grossen Applaus ……“