Matthew
Hamburg, Logo Weh, oh weh: Vier Freunde verlieren sich im iuvenilen Weltschmerz.
Was für ein Gebläse. Bunte Blätter wirbeln durch die feuchte Luft, und flog da hinten nicht eine Kuh davon? Es stürmt in Hamburg. Wer nicht muss. der geht nicht raus. Oder schnell wieder rein: ins Logo zum Beispiel. Dort spielen heute Matthew, wie wir draußen an der altmodischen Buchstabenwand des kleinen Clubs lesen können. Das ,.w“ hat der Wind fast weggeweht, es hängt schief. Drinnen halten sich 60 Menschen an Bierflaschen fest. Vielleicht sind die anderen der Kuh gefolgt. Oder sie haben sich nicht rausgetraut. Oder Matthew, die Newcomeraus Chicago, gingen einfach unter im Gewusel des herbstlichen Famose-Musik-Niederschlags. Und jetzt schauen sie verdutzt ins wenig belebte Rund. Dann spielen sie. Hintenrum wird solide gerockt, zuweilen leicht rotzig, zu oft zu unaufgeregt, aber hier entscheidet der Überbau: Das Leid von Sänger Brian McSweeney. Seine Stimme erhebt sich in luftige Höhen, hält die Töne lang, macht auf hymnisch, voll emo, echt. Ein wenig Wärme macht sich breit. Wohlbehagen. Dann sagt Gitarrist Jason Sipe:,. Übrigens gibt s auf unserer Homepage Infos und so Zeug. “ Sogar die schnöde www-Adresse spricht er mitten in die eben mühevoll aufgebaute zart-melancholische Stimmung hinein. Mensch! Nach einer Stunde ist Schluss, man fühlt sich leicht aufgewärmt von innen, tritt vors Logo. Ein Mann liegt blutend auf der Straße. Der Fahrer ist geflüchtet. Blaulicht flackert, und der Wind zerrt weiter am“.w“. Oh weh!
www.matthewmusic.com