Marianne Faithfull: Sex mit Freunden


Mit Ex-Lover Mick Jagger braucht man ihr gar nicht erst kommen. Da kommt Marianne Faithfull schon von alleine. Auch ansonsten hat die Dame einiges zu erzählen - über Beck, Billy Corgan und Damon Albarn.

Marianne Faithfull war Einkaufen. Jetzt hat sie ihre Plastiktüten und sich selber in der Lobby des „Jurys Inn Custom House“ in Dublin abgelegt. Die 55-Jährige räkelt sich auf dem Sofa, bläst den Rauch aus ihrer Marlboro lights in die Luft und macht eine lautstarke Bemerkung über irgendein „fucking asshole“, was kurzzeitig die konsternierten Blicke des Hotelpersonals hinter dem Tresen auf die elegant gekleidete ältere Dame zieht. Im Interviewzimmer sitzt Faithfull dann mit Sonnenbrille da. Das Halogenlicht blendet, sagt sie, um später zuzugeben, dass sie vor jedem Interview so nervös ist wie vor einem Liveauftritt.

Sie haben sich im Laufe Ihrer Karriere mehrmals neu erfunden. In den Sechzigern waren Sie die unschuldige Popsängerin, 1979 kamen Sie mit dem new wavigen „Broken English“, dann die Brecht/Weill Aufnahmen in den Neunzigern…

….ich habe nicht nur meinen Stil geändert, ich habe auch mehrmals meine Stimme geändert. Ich habe mich um 180 Grad gedreht…

…und jetzt arbeiten Sie mit Leuten wie Beck, Damon Albarn, Jarvis Cocker und Billy Corgan zusammen. Was treibt Sie an zu solchen Stilwechseln?

Wenn ich das wüsste, würde ich es in Flaschen abfüllen und verkaufen (lacht). Ich weiß es aber nicht. Vorhin kam mein Manager herein und hat sich als Journalist von „Le Monde“ ausgegeben und mich gefragt: „Stimmt es, dass Sie Ihre Inspiration aus Büchern nehmen? Und ist es wahr, dass Sie eine Katze haben, die sprechen kann?“ Ich hab geantwortet: „Ja, das stimmt, und die Jungfrau Maria hilft mir auch dabei“ (lacht). Natürlich habe ich keine sprechende Katze, ich habe überhaupt keine Katze, und die Jungfrau Maria hilft mir auch nicht. Aber was inspiriert mich? Den Song „Sex With Strangers“zum Beispiel habe ich geschrieben, nachdem ich „Intimacy“ abgedreht hatte und von der Berlinale zurückgekommen bin.

Hatten Sie Sex mit Fremden auf der Berlinale?

Neeeeeein. „Intimacy“ handelt von Sex mit Fremden. Ich hatte nie Sex mit Fremden. Ich weiß, dass das als sehr sexy gilt, und ich kann auch gut verstehen warum. Aber das war nie mein Ding, ich habe lieber Sex mit Freunden.

Eine gute Idee.

Meine ich jedenfalls. Wenn du eher misstrauisch veranlagt bist, dann ist es viel sicherer, Sex mit Freunden zu haben. Ich habe viel zu viel Schiss, um mit Fremden ins Bett zu gehen.

Waren Corgan, Beck und Co. Fremde für Sie?

Nein, ich habe sie alle vorher gekannt. Wenn sie vollkommen fremd für mich gewesen wären, hätte ich keine Songs mit ihnen schreiben können.

Sind Sie vertraut mit ihrer Musik?

Aber ja, ich bin ein großer Smashing Pumpkins-Fan. Ich gehe nicht sehr oft zu Konzerten. Aber als ich die Pumpkins auf ihrer letzten Tour gesehen habe, hätte ich jeden Song mitsingen können. Ich hätte nicht mit jemanden zusammmenarbeiten können,den ich nicht live gesehen hätte. Platten sind wichtig, und es macht auch Spaß, sie aufzunehmen, aber für das Publikum ist der Liveaspekt wichtiger. Die Platte ist nicht das Haus, nur der Bauplan dafür.

Sie haben also die Telefonnummern von Billy Corgan, Damon Albarn, Jarvis Cocker und der anderen großen Jungs in ihrem Notizbuch stehen?

Nein. Ich habe nicht einmal ein Notizbuch.

Wie haben die reagiert, als es darum ging, mit Ihnen zusammenzuarbeiten?

Sie sagten: „Ja, bitte!“ (lacht). Nein, ganz so einfach ist es natürlich nicht. Damon zum Beispiel ist schon ein bisschen schwieriger zu handhaben. Zumal er zurzeit viel mit den Gorillaz beschäftigt ist. Mit Damon und Alex James von Blur bin ich übrigens seit Jahren eng befreundet.

Was sind die Unterschiede in der Zusammenarbeit mit Beck, Albarn, Cocker und Corgan?

Sie sind alle sehr, sehr unterschiedlich. Beck zum Beispiel ist ziemlich schüchtern. Er spricht nicht sehr viel. Billy macht Witze und erzählt Geschichten. Es ist sehr leicht mit ihm zu arbeiten.

Wirklich? Es heißt doch immer, dass er…

…ich weiß, ich weiß, viele Leute denken, dass er schwierig ist. Aber es ist ganz easy, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Aber vielleicht auch nur, weil Sie eine Frau sind?

Vielleicht hat es etwas damit zu tun. Denn es ist für mich als Frau leichter, mein Ego zurückzustellen. Es ist nicht leicht, ein Musiker zu sein, und Musiker in einer Band zu sein ist noch viel schwerer. Plötzlich hast du großen Erfolg, verdienst einen Haufen Geld, nimmst Unmengen von Drogen. Und Billy ist dazu noch ein wahnsinniger Perfektionist. Das macht die Sache nicht unbedingt einfacher. Ich habe jedenfalls gern gemacht, was Billy von mir wollte. Er ist wirklich sehr umgänglich, solange du machst, was er will (lacht). Ich liebe ihn wirklich, und ich habe kein Problem, das zu tun, was er will. Und Gott sei dank ist unsere Arbeitsauffassung auch nicht sehr unterschiedlich.

Verfolgen Sie das aktuelle Popgeschehen?

Ja, ich habe eine ungefähre Vorstellung davon.

Welche Musik hören Sie im Augenblick?

Ich mag die Sachen von Will Oldham, die er als Bonnie Prince Billie herausgebracht hat. Das ist ziemlich hip.

Kennen Sie den Song, den er zusammen mit Johnny Cash aufgenommen hat?

Nein, ich habe ihn gerade erst entdeckt. So weit bin ich noch nicht. Ich mag Gomez. Die sind ziemlich gut. Und ich mag immer noch Prince. Ich halte die Treue zu meinen alten Helden. Zu Weihnachten habe ich ein paar wunderschöne CD-Boxen geschenkt bekommen. Eine von Billie Holiday und eine von James Brown. Ich bin sehr loyal zu Künstlern, die ich früher einmal gemocht habe.

Ich sehe schon, Sie wissen, was abgeht.

Ich glaube, ich kenne die Sachen, die ich kennen muss. Und meine jüngeren Freunde sehen schon zu, dass ich das kennen lerne, was ich kennen lernen muss. Das ist schließlich ihr Job.

Ein Stück auf dem Album, das Sie zusammen mit Dave Stewart geschrieben haben, heißt „Song For Nico“. Fühlen Sie sich seelenverwandt mit Nico?

Nicht unbedingt. Ich weiß, dass das so wirkt, aber ich glaube, dass wir schon sehr unterschiedlich waren. Der größte Unterschied zwischen uns ist, dass ich sehr viel Glück gehabt habe und sie verdammt viel Pech. Nico hatte großesTalent. Ich mag ihr Album „The Marble Index“ und natürlich die Sachen, die sie mit Velvet Underground gemacht hat. Aber ihr ganzes Leben war eine einzige Tragödie, und Alain Delon ist ein Arschloch.

Sie nehmen mir meine Fragen weg. Warum bezeichnen Sie Delon in dem Song als Arschloch?

Ich habe ihn damals gehasst, als wir „The Girl On A Motorcycle“ gedreht haben und ich hasse ihn heute mehr denn je.

Die meisten Songs, die Sie selber geschrieben haben, tragen stark autobiografische Züge…

…das denken die Leute…

…zumindest wirken die Texte so.

Natürlich. In gewisser Weise schreibt man ja immer über sich selbst.“ßroken English“habe ich definitiv über Ulrike Meinhof geschrieben. Jahre später erst ist es mir aufgegangen, dass ich Ulrike Meinhof in Wirklichkeit als eine Maske benutzt habe. „Song For Nico“ war für mich angenehmer, weil ich Nico mehr gemocht habe. Aus der Perpektive einer Terroristin zu schreiben ist nicht unbedingt leicht.

Als „Broken English damals herausgekommen ist, hat jeder gedacht, es sei Ihr…

…Schwanengesang? (lacht) Ja, ich weiß.

Inwieweit tragen Sie Ihr Innenleben nach außen?

Manchmal sehr, sehr stark. Songs wie „Being Born oder „I’m On Fire“ sind komplett autobiografisch. Aber ich mag es, fiktive Charaktere herzunehmen, die dann mit meiner Stimme sprechen.

Wie würden Sie Ihr künstlerisches Selbstverständnis beschreiben?

Oh mein Gott. Es hat sich nicht sehr verändert in den letzten Jahrzehnten. Der größte Einschnitt kam zu dem Zeitpunkt, als ich damit begonnen habe, meine eigenen Songs zu schreiben. Nachdem ich „Sister Morphine“ geschrieben hatte und die Songs für das „Broken English“-Album, wurde alles viel leichter für mich. Ich war nicht mehr das, was andere Leute in mir sehen wollten, ich wurde ehrlicher zu mir selbst, anstatt die Erwartungen der Leute zu erfüllen. Aber ich habe immer noch die schreckliche Angewohnheit, alle Leute zufrieden stellen zu wollen, und die werde ich wahrscheinlich nie los werden. Ich kann eben nicht aus meiner Haut.

„Broken English ist eine derart zeitlose Platte…

…ich muss schon sagen, dass ich sehr stolz darauf bin. Aber egal, „Broken English“ war damals, und jetzt ist „Kissin‘ Time“. Ich liebe beide Alben, aber ich finde, dass „Kissin‘ Time“ die größere kreative Leistung ist, weil es sich so sehr von allem unterscheidet, was ich jemals gemacht habe. „Broken English“ war sehr leicht zu machen. Ich musste nur meine persönliche Tragödie vertonen. Und schon war es da. Es ist viel schwerer, einen Song wie „I’m On Fire“ zu schreiben.

Fühlen Sie sich als Künstlerin verstanden?

Das ist mir egal.

Wirklich?

Ich fühle mich von Damon und Alex verstanden und von Beck und Billy und von Jarvis und Dave Stewart und von vielen anderen Leuten. Und von meinem Sohn, der sehr stolz auf mich ist. Stell dir mal vor: Bis heute gibt es keine komplette Werkausgabe von Victor Hugo auf Französisch. Neulich erst haben sie zum ersten Mal alles, was Billie Holiday aufgenommen hat, zusammengestellt und als CD-Box veröffentlicht. Wer, zum Teufel, bin ich, um mir Gedanken darüber zu machen, ob ich eine anerkannte Künstlerin bin? Manchmal dauert es hunderte von Jahren, bis ein Künstler die Anerkennung bekommt, die er verdient. Ich fühle mich auf jeden Fall von meinen Freunden, den Musikern und Regisseuren, mit denen ich arbeite, verstanden. Die lieben meine Arbeit. Ob sich das auch auf die Öffentlichkeit überträgt, weiß ich nicht. Natürlich ist da ein bisschen Koketterie im Spiel, wenn ich sage, dass mir Anerkennung egal ist. Natürlich will ich anerkannt sein.

Es ist gut fürs Ego.

Es ist vor allem gut fürs Bankkonto. Ich muss schließlich Miete zahlen, wie jeder andere auch. Ich werde auch nicht jünger und ich will nicht unbedingt mit neunzig noch auf der Bühne stehen müssen.

Sie haben Songs über Ulrike Meinhof und Nico geschrieben, Stücke von Bertolt Brecht und Kurt Weill aufgenommen. Sie scheinen von Deutschland fasziniert zu sein.

Aber natürlich. Meine Mutter war Österreicherin, meine Großmutter war Jüdin.

Sprechen Sie Deutsch?

(lacht) Ich verstehe deutsch.

Dann lassen Sie uns doch auf Deutsch weitermachen.

Nein, lieber nicht. Ich könnte mich auf Deutsch nicht wirklich ausdrücken. Als Kind konnte ich sehr gut Deutsch sprechen. Meine Mutter war auch sehr bemüht, dass ich meine Sprachkenntnisse nicht verlerne. Ich wollte aber nicht anders sein als die anderen und habe das vernachlässigt. Das ist trauirig. Ich liebe die deutsche Sprache, ich verstehe sie, ich kann deutsche Bücher lesen.

Finden Sie nicht, dass Deutsch einen komischen Klang hat?

Nein, überhaupt nicht. Ich mag den Klang. Gut, Deutsch klingt vielleicht ein bisschen hart und rau. Aber ich mag das, es kann sehr schön sein.

Was ist schwerer, Songs zu schreiben oder vor einer Kamera zu stehen?

Das ist alles ziemlich schwer für mich. Aber eigentlich gibt es keine Unterschiede zwischen dem Songschreiben und der Schauspielerei. Aber weil ich ziemlich faul bin, ist für mich das Songschreiben ein bisschen schwerer. Wenn ich vor der Kamera stehe, muss ich einfach meinen Text können, sonst krieg ich vom Regisseur eine aufs Dach. Und das will ich nicht.

Waren die Sixties wirklich so swinging wie sie rückblickend gern dargestellt werden?

(lacht) Natürlich, die haben geswingt wie Hölle. Heute ist schon alles anders. Und es ist gut so.

Was ist der Hauptunterschied zwischen den Sechzigern und heute?

Ich glaube, dass die Leute heute viel besser auf sich aufpassen als damals. Mein Sohn zum Beispiel raucht nicht und nimmt keine Drogen, er trinkt nur ein bisschen Wein. Das finde ich gut, das ist ein Fortschritt im Vergleich zu früher. Ich weiß nicht, ich fand die Sechziger ziemlich heftig. Natürlich hatte ich damals meinen Spaß, aber irgendwie habe ich heute mehr Spaß. Die Sechziger hatten auch eine sehr dunkle Seite, und Nico war typisch für diese dunkle Seite. Es gibt ja Leute, die sagen, die Sixties waren komplett scheiße. Das stimmt auch nicht. Aber die Sixties waren auch nicht komplett toll.

Im Rückblick wird ja so manches verklärt.

Manche meinen ja, dass damals alles wunderbar war: Carnaby Street, groovy Swinging London blablabla. Was meiner Meinung nach kompletter Blödsinn ist. Man muss differenzieren. Es gab schon eine ganze Menge schäbiger Typen in den Sechzigern. Man musste damals sehr vorsichtig sein und ich habe einige schreckliche Fehler gemacht.

Wir müssen nicht unbedingt über Ihre schrecklichen Fehler reden.

(lacht) Gut so. Mit den schrecklichen Fehlern habe ich übrigens nicht Mick Jagger gemeint.

Was hat sich in der Musikindustrie geändert?

Eine ganze Menge.

Hat sie ihre Unschuld verloren?

Der Verlust der Unschuld war in Wirklichkeit einer der kreativsten Momente für die Musikindustrie: das war der Vietnam-Krieg. Wenn die Musikindustrie überhaupt einmal unschuldig gewesen sein sollte, dann war das in den Fünfzigern und in den frühen Sechzigern, vielleicht bis 1964. Und dann hat sie sich verändert. In den späten Sechzigern hatten wir Musiker dann eine Art künstlerischer Freiheit. Ich glaube, dass es heute sehr schwer für Musiker ist, diese Freiheit zu erlangen -das gilt nicht für mich, ich habe lange darum gekämpft.

Ist es mehr ein Geschäft als damals?

Es war schon immer ein Geschäft. Bei meinem ersten Plattenvertrag mit Decca für „As Tears Go By“ habe ich eine Beteiligung von zwei Prozent bekommen. Und die Leute haben damals gedacht, wir würden Kohle machen! Das ist lächerlich. Die Plattenfimen machen das Geld. Sie verkaufen eine CD für 20 Euro. In der Herstellung kostet sie einen Euro-mit Artwork.

In den Sechzigern waren Sie auch ein Symbol für die sexuelle Befreiung.

(lacht) Aber das wollte ich gar nicht sein.

Was hat die sexuelle Revolution gebracht?

Ich weiß es nicht. Aber auch hier gibt es wieder gute und schlechte Wirkungen. Auf jeden Fall waren weder ich noch Mick Jagger in der sexuellen Revolution schuld.

Apropos Mick Jagger…

…vergiss es…

… glauben Sie, dass man reifes Alter und Rock’n’Roll unter einen Hut bringen kann?

Warum nicht? Daran arbeiten wir doch alle. Ich weiß nur eins: die Musiker können nichts anderes als Musik machen. Und wenn sie Musik machen wollen, dann soll man sie das auch machen lassen. Es ist ja nicht so, dass sie dann, wenn sie älter werden, plötzlich alle Bankdirektoren werden können.

Na ja, Mick Jagger ist schon so was wie ein Bankdirektor.

Er ist ein Musiker, und er hat ein paar großartige Songs geschrieben. Wenn ich Mick Jagger kritisieren will, dann tue ich das in meinem Freundeskreis, aber ich werde das, verdammt nochmal, nicht in der Öffentlichkeit tun.

Sie kennen ihn ja auch besser als ich.

Nicht unbedingt. Ich habe ihn einmal gekannt – vor langer Zeit. Aber ich habe viel Respekt vor ihm. Und wie er sein Privatleben gestaltet, geht mich einen Scheißdreck an.

Im vergangenen Jahr hat sich Jagger maßlos darüber aufgeregt, dass er auf dem Cover des Seniorenmagazins „Saga“ zu sehen war.

Ja, das habe ich gelesen.

Wie hätten Sie als „Saga“-Coverstar reagiert?

Wahrscheinlich hätte ich mich auch darüber aufgeregt, vor allem wenn ich es nicht erwartet hätte. Er hat ja nicht gewusst, dass sein Foto auf diesem Rentnermagazin erscheinen würde. Mick Jagger und ich sind nicht so verschieden. Okay, einen Unterschied gibt es: ich bin auf jeden Fall keine Geschäftsfrau (lacht). Wenn wir so verschieden gewesen wären, hätten wir uns nicht verliebt. Ich habe eine Menge von ihm gelernt. Man sollte Menschen nicht für das, was sie sind, runtermachen. Er ist nun mal so, wie er ist, und das akzeptiere ich. Niemand kann ihn ändern.

Welcher von Ihren Filmen ist Ihnen richtig peinlich?

(lacht) Ich sehe nicht unbedingt den Sinn von „The Girl On A Motorcycle“. Viele Leute mögen den Film, aber ich kann nicht behaupten, dass ich ihn mir zum Spaß ansehe (lacht). Oder doch: Ich habe ihn einmal in einem Kino in Neu Delhi gesehen – mit Untertiteln in Hindi, das hat Spaß gemacht. Für die Inder war das fast wie ein Pornofilm. Der Film ist schwachsinnig, obwohl Jack Cardiff ein fantastischer Regisseur ist. Ich habe es genossen, mit ihm zu arbeiten. Er hat eine Menge wunderbarer Filme gemacht.

Wenn Sie heute der 17-jährigen Marianne Faithfull begegnen würden, was würden Sie ihr raten?

Ich würde ihr raten, Verhütungsmittel zu nehmen (lacht). Aber dann hätte ich meinen Sohn Nicholas und meine Enkel nicht. Das wäre auch nicht gut. Und dann würde ich ihr raten, die Finger vom Heroin zu lassen. Sonst nichts.