Marek Lieberberg: Festival-Abbruch war eine Fehlentscheidung
„Wir hätten die Besucher bei einer konkreten Gefährdung auffordern können, sich in die Autos zu setzen, und das Programm fortgesetzt, wenn die Gefahr vorüber ist.“
In einem Interview mit rp-online hat Marek Lieberberg die Entscheidung der zuständigen Behörde, Rock am Ring 2016 abzubrechen, als „falsch“ bezeichnet.
Die Verbandsgemeinde Mending hatte dem Rock-am-Ring-Veranstalter Lieberberg die Spielgenehmigung für Sonntag entzogen und damit verhindert, dass das Festival am dritten Tag fortgeführt werden konnte. Lieberberg kritisierte dies mit den Worten: „Die Absage ist die schlechtestmögliche Entscheidung – das habe ich immer wieder betont.“
Lieberberg sagte, er habe eine bessere Alternative angeboten: „Für Sonntag waren zwischen 14 und 17 Uhr einige Gewitter angesagt. Wir hätten die Besucher bei einer konkreten Gefährdung auffordern können, sich in die Autos zu setzen, und das Programm fortgesetzt, wenn die Gefahr vorüber ist. Also gegen 17, 18 Uhr. Das wäre richtig gewesen.“ Dass der Rheinland-Pfälzische Innenminister Roger Lewentz auf Abbruch drängte, sei von der Gemeinde fälschlicherweise als Weisung aufgefasst worden, was die Verhandlungen erschwert habe.
Lieberberg sagte außerdem, es sei eine berechtigte Frage, ob er aus der Entscheidung der Gemeinde Mendig Konsequenzen ziehen werde und fügte hinzu: „Mehr will ich dazu jetzt noch nicht sagen, außer: The show will & must go on. So viel ist sicher.“
Im Laufe des Abends entwickelte sich am Sonntag über Mending ein weiteres Gewitter. Um 19.30 Uhr schlug ein Blitz im Bereich des Festivalgeländes ein, bei dem jedoch niemand zu Schaden kam.
Auslöser des Abbruchs war ein Gewitter am Festival-Wochenende, bei dem sich mehr als 70 Festivalgäste verletzt hatten, zwei Menschen mussten reanimiert werden. Schon 2015 gab es etliche Verletzte nach einem Gewitter bei Rock am Ring.