Manfred Baumann und seine Liebe zu den Bee Gees


Hat der Mann sonst keine Hobbies? Nein, 5328 Tonträger reichen Manfred Baumann völlig zur Freizeit-Vollbeschäftigung. Längst hat das Leben des Jägers nach den verborgenen Schätzen der Bee Gees eine Eigendynamik entwickelt, der er sich weder entziehen kann noch will. „Das ist ein Selbstläufer geworden“, sagt Baumann schulterzuckend, der sich und seine Platten mit 40 Hardcore-Fans auf der ganzen Welt austauscht. Wenn er nicht gerade für den japanischen Fanclub Sammlerinfos verfasst. Oder rare Vinyl-Editionen auf CD archiviert. Die Bee Gees sind zur zweiten Familie geworden, im Kinderzimmer steht die langst ausgewachsene Sammlung, die neben Vinyl und CDs aus über 1000 Tapes, mehr als 10.000 Fotos und über 230 Videos besteht – nicht zu vergessen die gut 700 Autogramme der Gibb-Brüder. Wann er das erste Mal Bee Gees gehört hat, weiß er noch genau: Ein tschechischer Radiosender spielte anno’67 immer die neuesten Hits. Darunter auch „Holiday“ – und Baumann war sofort fasziniert. „Die Siebziger waren dann meine Zeit. Und mit Saturday Night Fever‘ begann der große Run“.

Was Baumann in seiner Wohnung gegenüber dem Münchner Gefängnis Stadelheim an Bee Gees-Alben bunkert, ist von unschätzbarem Wert. Klar, dass sich in einer der bedeutendsten Bee Gees-Sammlungen der Welt „auch echte Nuggets finden:

Die unveröffentlichte Solo-LP von Robin Gibb etwa wird mit mehreren tausend Mark gehandelt. Auch die Gibbs selbst haben schon wegen seltenem Material angefragt. Man kennt sich mittlerweile. Baumann fliegt zwei- bis dreimal im Jahr nach Miami. Einst erweiterte sich die Sammlung jeden Monat um 50 Tonträger, jetzt sind es nur noch zehn. Was weniger an Baumann als vielmehr an den Bee Gees liegt: „Ihr Plattenvertrag ist nicht verlängert worden. Und sie sind halt auch nicht mehr die Jüngsten.“