„Making a Murderer“: US-Gericht hebt Urteil gegen Brendan Dassey auf
Hat Netflix etwa wirklich für Gerechtigkeit gesorgt? Der heute 26-Jährige saß zehn Jahre lang unschuldig im Gefängnis – jetzt kommt er frei.
Am Freitag den 12. August 2016 verfügte ein Richter in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin, dass Brendan Dassey „innerhalb von 90 Tagen“ freigelassen werden müsse, insofern die Staatsanwaltschaft ihn nicht erneut anklage. Das Gericht erkennt damit Enthüllungen an, die die Netflix-Doku-Serie „Making a Murderer“ öffentlich gemacht hat.
Dassey ist 2007 wegen Vergewaltigung und der Beihilfe zum Mord an der Fotografin Teresa H. für schuldig befunden worden. Der damals 16-Jährige gestand zunächst die Tat(en), widerrief das Geständnis aber dann wieder. Dennoch reichte das Geständnis aus, um ihn zu einer 32-jährigen Gefängnisstrafe zu verurteilen, während sein Onkel Steven Avery als Haupttäter lebenslänglich bekam.
Ein US-Richter entschied nun, dass Dasseys Geständnis unzulässig zustande gekommen sei, da er es in einem Verhör tätigte, in welchem Dassey keinen juristischen Beistand hatte. Außerdem seien dem Jugendlichen falsche Versprechen gemacht worden.
Die Vorgänge um Steven Avery und Brendan Dassey sind Bestandteil der Doku-Serie „Making a Murderer“, zu der bereits eine zweite Staffel angekündigt wurde. Denn der Fall Avery ist noch nicht abgeschlossen, schließlich sitzt dieser, nach wie vor im Gefängnis – obwohl viele Parteien seine Unschuld vermutet.