M-People: Seelchen im Norden


“ Wir erinnern uns gerne an die Zeilen, da noch der Song Trumpf war“, erklärt Mike Pickering den kleinen Unterschied, den das britische Soul-Konglomerat M-People von der Konkurrenz abheben soll. Und er müßte es eigentlich wissen. Denn seit satten zwölf Jahren steuert Pickering als DJ das Dancefloor-Gewimmel seiner Heimatstadt Manchester. Nicht zuletzt die lokale Trendhöhle „The Hacienda“ profitierte dabei vom Pickeringschen Klasse-Geschmack. Zuvor tat er sich im Rahmen der Trendkombo Quando Quango als Instrumentalist hervor, in neueren Zeiten leistete er als Teil von T-Coy Pionierarbeit in Sachen authentischer House-Sound. Und mit seinem nebenbei gestarteten Haus-Label DeConstruction brachte er uns die Gassenhauer von Black Box und Transglobal Underground in die gute Stube. Aber eben: „Ich vermißte immer mehr die Songs unter den Tanz-Nummern der Stunde. Ich erinnere mich mü echter Wehmut an die Nächte, die ich als Teenager in den Soul-Klubs von Blackpool und Wigan durchtanzte. Da gehörte zum brillanten Beat auch eine brillante Stimme. “ Die fand er in der Ex-Hot House-Sängerin Heather Small: „Als ich zu singen anfing, gab es nur Jazz-Funk. Ich wollte Balladen singen. Aber keinen Kitsch … „Mit M-Poeple sind sie nun alle beide glücklich: Ihr Debut-Album NORTHERN SOUL, bei dem auch Martin“.ABC“ Fry mitwirkte, eint kecke House-Grooves mit schrägen Zitaten von Funk und Soul der 70er Jahre und himmelwärts greifenden Gospel-Melodien. Damit kann die Vermißtenmeldung, betitelt „Songs mit Groove“, zu den Akten gelegt werden.