Lyschko und Drangsal suchen in „Fremd“ nach dem richtigen Leben im falschen
In klanglichen Belangen wandeln Lyschko auf den von Spuren von The Cure. Von Regisseur Dan Trautwein wurde jene Referenz auch im Musikvideo verbildlicht – er inszeniert die vier Musiker*innen im Stile schwarzer Ästhetik in barocken Gewändern.
Lyschko und Drangsal haben ein gemeinsames Stück namens „Fremd“ veröffentlicht – und begeben sich darin auf die Suche nach ein klein bisschen Halt in einer entrückten Welt und Orientierung auf einer mit Irrlichtern übersäten Straße, die sich Leben nennt.
Die marternden Fragen der Spinne
„Und dieser Weg fühlt sich nicht richtig an und jeder Weg fühlt sich nicht richtig an / Aber gibt es überhaupt ein Richtig? / Eher nicht falsch oder wenig falsch und ich versuche, wenig falsch zu sein“, ersinnt Lina Holzrichter. Dabei ist ihre Intonation der Neuen Deutschen Welle entlehnt – doch lobpreist die Lyschko-Sängerin nicht etwa die sorglose Existenz in der Hauptstadt, wie einst Annette Humpe. Sie zieht in Zweifel, ob es überhaupt ein richtiges Leben im falschen geben kann. Dem finstren Gedankenkreisen geht eine am Bahnsteig verbrachte Nacht voraus. Schließlich erscheint eine schwarze Spinne, welche das lyrische Ich im Chorus (gesungen Drangsal & Lina Holzrichter) mit der quälenden Frage durchbohrt, was aus ihm oder ihr geworden sei.
Schwarze Ästhetik
In klanglichen Belangen wandeln Lyschko auf den von Spuren von The Cure. Von Regisseur Dan Trautwein wurde jene Referenz auch im Musikvideo verbildlicht: Er inszeniert die Bandmitglieder Lina Holzrichter, Jonah Holzrichter und Lukas Korn in barocken Gewändern, die sich New-Wave- und Goth-Gruppen schon in den 80er-Jahren zu eigen gemacht haben. Gastmusiker Drangsal mimt das eingangs erwähnte achtbeinige Getier.