Luke Mockridge zwischen Einsicht & Opfer-Haltung bei Show: „Es ist nicht richtig, mir zu drohen“


Zig Gigs wurden nach seinen ableistischen Äußerungen abgesagt. In Wien durfte er auftreten, was er nutzte, um über Kritik & Drohungen zu reden.

Obwohl der Comedian mit seinen behindertenfeindlichen Aussagen, die er selbst als Witz titulierte, in der Öffentlichkeit in Ungnade fiel, durfte Luke Mockridge nun in Wien auftreten. Seine Show war ausverkauft. Eine Sache, die der 35-Jährige direkt ansprach und nutzte, um sich selbst in das seiner Meinung nach richtige Licht zu rücken.

Mockridge nennt es weiterhin einen „Witz“

„Krass, dass wir ausverkauft sind, obwohl klipp und klar geschrieben steht, dass ich der schlimmste Mensch der Welt bin“, so der Einstieg des gebürtigen Bonners. Darauf folgte seine Einordnung zum Aufritt im „Die Deutschen“-Podcast: „Falls Ihr es nicht mitbekommen habt: Ich war zu Gast in einem Podcast. Und dieser Podcast macht sich selbst zur Aufgabe, möglichst alle Regeln der politischen Korrektheit zu sprengen. Und da mach‘ ich einen Witz, der richtig beschissen ist. Der Menschen verletzt hat, und ich werde zu Recht kritisiert.“

Damit bezieht sich Mockridge auf seine Aussage in Bezug auf die Paralympics in Paris: „Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen.“ Für diese verbale Entgleisung entschuldigte er sich im Anschluss in einem Clip in den Socials, den er dann aber wieder herunternahm. Auch hier nutzt er die vermeintliche Comedy-Bühne in Wien zur Erklärung: „Warum habe ich das gemacht? Weil es das Richtige ist. Aber alles, was dann passierte, ist nicht richtig!“

„Es ist nicht richtig, mir zu drohen, mich umzubringen“

Wie bei „BildPlus“ zu lesen ist, verteidigte sich Luke Mockridge, stellte sich als Opfer dar: „Es ist nicht richtig, mir zu drohen, mich umzubringen. Es ist nicht richtig zu sagen: Wir fackeln hier die Halle ab, wenn der Typ es wagt zu spielen. Es ist nicht richtig, meinen Freunden, meiner Familie, meinem Tour-Veranstalter zu drohen – das ist nicht richtig! Wenn die Debattenkultur so sehr von der Zerstörungswut dominiert wird, dann ist das nicht richtig.“

Wenn es um derartige Einschüchterungen geht, wären Podcaster:innen nicht das Hauptproblem. Um das Geschehen in der „Die Deutschen“-Folge weiter zu thematisieren, berichtete er über sich und die Podcast-Hosts Nizar Akremi und Shayan Garcia: „Wir haben nur Witze gemacht. Aber die, die uns drohen und furchtbare Dinge sagen und schreien, die meinen das Ernst. Und deswegen kann es nur richtig sein, hier heute zu spielen.“

Dennoch wurden Mockridge, der selbst noch sagte, er sei „nur manchmal ein Arschloch“, viele öffentliche Auftritte sowie Großteile seiner Tour abgesagt. Seine Sat-1-Show „Was ist in der Box“ legte man auf Eis, das Theater Haus der Springmaus, das von Lukes Vater Bill Mockridge gegründet wurde, hatte den Filius zuvor bereits  aus seinem Programm gestrichen.