Luke Mockridge äußert sich erstmals zu Vergewaltigungsvorwürfen


In einem achtminütigen Instagram-Video schilderte Mockridge seine Sicht der Dinge. Außerdem kündigte er an, für eine Weile nicht mehr auftreten zu wollen.

Lange hatte Luke Mockridge geschwiegen. Im vergangenen Jahr hatte seine Ex-Freundin den Comedian öffentlich mit einer schwerwiegenden Anschuldigung konfrontiert. Mockridge, so lautete der Vorwurf, habe versucht, sie zu vergewaltigen. Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. Viele im Internet solidarisierten sich mit der Frau und stellten sich gegen Mockridge.

Das Schweigen der Männer

Wer zu alledem lange Zeit nichts sagte, war der Beschuldigte selbst. Dies änderte sich nun aber. In einem Video-Statement auf Instagram äußerte sich der 32-Jährige kürzlich umfassend zu den Vorwürfen. Dabei zeigte er sich vor allem erschüttert über den Hass, der ihm aktuell entgegenschlage, räumte aber auch Fehler ein. Außerdem verkündete er, sich vorübergehend aus dem Showgeschäft zurückziehen zu wollen.

„Welle des Hasses“

Die Nachricht tauchte am Sonntag (22. August) auf dem Instagram-Account des Comedians auf. In dem achtminütigen Clip versuchte er seine Sicht der Dinge zu schildern und berichtete davon, wie er die vergangenen Monate erlebte.

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Was er aktuell im Internet über sich lesen müsse, erschüttere ihn zutiefst. „Ich werde mit Sachen konfrontiert, die nie passiert sind, und mir werden Sachen vorgeworfen, die ich einfach nicht gemacht hab“, so Mockridge. Im Verlauf der vergangenen Monate habe er sogar vereinzelte Morddrohungen erhalten. Solch ein negatives Feedback sei er als Comedian nicht gewohnt: „Ich konnte diese Welle des Hasses gar nicht einordnen. Ich kenn das nicht. Ich bin Comedian, ich steh für fröhliche Sachen, für eine gute Zeit.“ Mockridge ist normalerweise für lockere Fernsehunterhaltung und simplen Humor bekannt.

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Im weiteren Verlauf seines Statements berichtet er von der Beziehung zwischen den beiden. Diese beschreibt er, wie zuvor auch seine Ex-Freundin, als „toxisch“. „Zwei Menschen, die Gift füreinander sind. Die sich emotional immer herausfordern können, die sich triggern können“. Auch die Trennung sei für beide Parteien schwer gewesen. Man habe nicht „loslassen“ können und sich noch Monate danach schlecht gefühlt. Als Mockridge aber einige Zeit nach der Trennung eine Anzeige im Briefkasten gehabt habe, sei er zunächst sehr überrascht gewesen.

„Das ist mein Wertesystem – das bin ich!“

Dreh- und Angelpunkt der Vorwürfe ist ein Rechtsstreit zwischen Mockridge und seiner Ex-Freundin. Diese zeigte den 32-Jährigen wegen versuchter Vergewaltigung an und brachte ihn vor Gericht. Mockridge habe sie in einer Nacht im Laufe ihrer Beziehung zu nicht einvernehmlichem Sex zwingen wollen. Das Gericht wies die Klage zwar ab, viele Menschen im Internet sahen in Mockridge aber dennoch einen Täter. Die Folge waren massive Anfeindungen und Drohungen. „Es gab Meinungen. Die Leute haben mich bewertet, haben mir geschrieben, haben mir gedroht, haben meiner Familie gedroht. Es gab sogar Morddrohungen“, erklärte Mockridge.

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Doch abseits der Anfeindungen gegen ihn habe es auch echte Solidarität mit seiner Ex-Freundin gegeben. „Ich habe auch gesehen […], dass unter dem Hashtag (#konsequenzenfuerluke, Anm.), der dann entstanden ist, wirklich Menschen ihr Leid geteilt haben und sich mitgeteilt haben und auch sehr viel Solidarität und Stärke erfahren haben.“ Auch er befürworte diese Art der Solidarität, auch wenn sie sich in diesem Fall auf seinem Rücken austrage. „Das ist mein Wertesystem“, betonte er. „Das bin ich, unabhängig davon, was irgendwelche Fake-Accounts auf Twitter versuchen, aus mir zu machen.“

Pause vom Showgeschäft

Nun, so verkündet Mockridge gegen Ende des Videos, wolle er die Konsequenzen aus den Ereignissen ziehen. Nach allem, was passiert ist, sei es für ihn unumgänglich, sich für eine Weile aus dem Showgeschäft zurückzuziehen. Seine angesetzten Shows werde er absagen und zunächst keine neuen planen. Dieser Schritt fiele ihm zwar nicht leicht, sei aber nötig, um das Vergangene zu reflektieren und zu verarbeiten. „Ich muss verstehen, wie ich hier gelandet bin. Das ist aber ein privater Prozess und der braucht Zeit und der braucht auch professionelle Hilfe – und die habe ich auch schon.“

In der Kommentarspalte unter seinem Video erhält Mockridge seit dessen Veröffentlichung einerseits viel Zuspruch, andererseits aber auch anhaltende Kritik: Seine Message, so heißt es oft, sei kaum mehr als eine Täter-Opfer-Umkehr, Mockridge betreibe durch die fast ausschließliche Schilderung der negativen Konsequenzen des Falls für sein eigenes Leben sogenanntes Victim Blaming.