„Lost in Space“ auf Netflix: Überlebenskampf für die ganze Familie


Eine Familie erlebt eine Bruchlandung auf einem fremden Planeten. Zusammenhalt und Wissenschaft sollen den Weg nach Hause ebnen.

Die Eröffnungsszene ist perfekt: Familie Robinson sitzt in einem Raumschiff an einem runden Tisch und spielt Karten, die dank Schwerelosigkeit durch den Raum schweben. Aber warum tragen die Mitglieder der Familie Raumanzüge in der vermeintlich sicheren Station? Die Blicke der Kinder gehen immer wieder weg vom Tisch, irgendwann fährt die Kamera raus ins All. Und zeigt, dass die Familie gerade eine Notlandung auf einen unbekannten Planeten durchlebt, neben dem kleinen Schiff fliegen etliche Trümmerteile.

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Ab diesem Moment sind die Robinsons gestrandet, ganz wie der berühmte Namensgeber Crusoe auf seiner Insel. Zumindest sind sie nicht allein, sondern in kleineren Gruppen auf dem Eisplaneten gestrandet – dummerweise geht aber direkt ihr Schiff unter. „Lost in Space“ verschwendet nicht viel Zeit und gibt direkt die Mission für die zehn Folgen der ersten Staffel vor: Die Familie muss einen Weg finden, um den Planeten wieder zu verlassen und nach Hause zu kommen.

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Mit Rückblenden will „Lost in Space“ diese simple Mission auflockern, zeigt immer mal wieder Szenen aus der Vergangenheit. Warum mussten die Robinsons überhaupt notlanden, warum hat die Menschheit überhaupt ein Mutterschiff zur Kolonialisierung ferner Planeten losgeschickt? Bereits der erste Flashback zeigt ein mysteriöses Projekt, dass auf die Erde zusteuert…

Das Remake vom Remake

Szene aus „Lost in Space“.

Ob „Lost in Space“, dessen Cast erfrischend unbekannt ist, mit diesem Abenteuer-/Rückblende-Konzept über die gesamte Staffel fesseln kann, bleibt abzuwarten. Erste Reaktionen von Zuschauern und Kritikern: Die Serie wird ihrem großen Abenteuer nicht zu jedem Zeitpunkt gerecht. Dafür sieht „Lost in Space“ allerdings wieder aus wie großes Kino. Wie bereits zuletzt „Star Trek: Discovery“, beweist Netflix mit dieser Exklusivproduktion, dass man auch ohne Blockbuster-Budget wuchtige Bilder kreieren kann. Wenn man Settings geschickt eingrenzt, diese dann aber clever gestaltet. Was jetzt aber nicht bedeuten soll, dass „Lost in Space“ ein TV-Schnäppchen sei.

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Ob die Serie in eine zweite Staffel geht, wird sich wahrscheinlich schnell entscheiden. Bei teuren Science-Fiction-Produktionen achtet Netflix vor allem am Startwochenende auf die Zugriffszahlen, der Hype muss sofort da sein. Der Vorteil von „Lost in Space“: Die Serie könnte trotz düsterem Look ein breiteres Publikum ansprechen, da sie auf Familien abzielt. Nicht nur sind Kinder selbst Teil der Familie Robinson, beim Überlebenskampf werden auch immer kindgerecht Chemie und Physik erklärt, anstatt Probleme ausschließlich mit Weltall-Nonsens zu lösen.

Die Geschichte der Robinsons wird viele Zuschauer fesseln, das Warten auf neue Episoden kann mit den älteren Verfilmungen der Geschichte überbrückt werden. 1998 spielten William Hurt, Heather Graham und Gary Oldman in einer Kinoverfilmung mit, in der sich die Figuren aber nicht gut entfalten konnten – da trumpft das Serienformat natürlich auf. Zuvor gab es in den 60ern bereits die Serie „Verschollen zwischen fremden Welten“, in der die Robinsons in 83 Episoden im All nach dem Weg nach Hause suchten.

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