Und The Libertines kamen doch


Am Samstag feierte das Lollapalooza Festival in Berlin seine Europapremiere. Wir waren vor Ort und haben uns unter anderem Deichkind, Libertines, FFS, Hot Chip und Macklemore & Ryan Lewis angeschaut. Unsere Eindrücke hier zum Nachlesen.

Hot Chip

Es hat etwas von Autismus, mit welcher unglaublichen Souveränität Hot Chip, in Hallen und Clubs jeder Größe und vor Festivalcrowds in allen, auch gegen null tendierenden Begeisterungszuständen, auftreten. Ein Haufen von sympathischen Nerds, die einfach nur spielen wollen und damit die Musik, die gerade bei Festivals wegen der schier unendlichen anderen Unterhaltungsmöglichkeiten zur Nebensache wird, in den Fokus rücken. Electro-Pop auf analogem Equipment – wider das Berufsmusikertum. Das Mini-Set der Londoner aus alt („Over And Over“) und neu („Need You Now“) und mit einer hübsch einstudierten Tanzchoreographie bei „Flutes“ wird kurz unterbrochen. Es ist der Geburtstag von Joe Goddard, die Crowd singt „Happy Birthday“, und es ist nicht peinlich. Vorher hatte Goddard mit seinem Nebenprojekt The 2 Bears ein DJ-Set auf „Perry’s Stage“ gegeben. Die Hot-Chip-Version von William Onyeabors „Atomic Bomb“ baute die Brücke zum Auftritt seiner Hauptband. Der zweite Bär Raf Rundell war nicht auf der Bühne, weil er seinen Flug verpasst hatte. Dafür ist der Manager des Duos eingesprungen. Das dürfte aber niemand bemerkt haben. Zum Schluss spielen Hot Chip die Coverversion von „Dancing In The Dark“ und lassen die Euphorie aus Bruce Springsteens Monster-Hit heraus zugunsten einer sehr sympathischen Schluffigkeit. (Albert Koch)

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