Lizzo erhält weitere Klage von ehemaliger Kostümbildnerin
Die Klage bezieht sich unter anderem auf sexuelle Belästigung, rechtswidrige Kündigungen und Körperverletzung.
Bereits im August 2023 wurde Lizzo von drei ehemaligen Background-Tänzerinnen aufgrund von „sexueller Belästigung und Schaffung eines feindlichen Arbeitsumfelds“ verklagt. Die Sängerin wies die Anschuldigungen allesamt zurück. Doch nun sieht sie sich mit weiteren Vorwürfen konfrontiert.
Die Kostümbildnerin Asha Daniels, die an Lizzos Tournee 2023 mitarbeitete, hat am 21. September vor dem Los Angeles Superior Court eine Klage eingereicht. Sie wirft der Sängerin rassistische und sexuelle Belästigung, Diskriminierung aufgrund einer Behinderung, rechtswidrige Kündigungen und Körperverletzung vor. Die Klage richtet sich gegen Lizzo, die mit bürgerlichem Namen Melissa Jefferson heißt, ihre Produktionsfirma Big Grrrl Big Touring, Inc. (BGBT), ihre Garderoben-Managerin Amanda Nomura und ihre Tourmanagerin Carlina Gugliotta.
Im Vordergrund steht die diesjährige internationale Tournee der Sängerin. Daniels behauptet, sie habe Amanda Nomura und andere Vorgesetzte gesehen, wie sie während ihres Stopps in Amsterdam „Sexarbeiterinnen für unzüchtige Handlungen anheuerten, Sex-Shows besuchten und harte Drogen kauften“. Die Kostümbildnerin habe sich wohl unter Druck gesetzt gefühlt, mitzumachen. Sie behauptet außerdem, Lizzo und ihr Management-Team habe von dem Verhalten gewusst.
Diese Vorwürfe stimmen mit der Klage von Arianna Davis, Crystal Williams und Noelle Rodriguez überein. Die drei Tänzerinnen behaupteten im August, dass sie wegen ihres Körpers öffentlich beschämt wurden, zu sexuellen Handlungen an einer Stripperin gezwungen wurden und eine der Angestellten aufgrund ihrer Religion diskriminiert wurde. Der Anwalt der Sängerin teilte einige Wochen darauf mit, dass Lizzo ihre ehemaligen Tänzerinnen aufgrund von „böswilliger Strafverfolgung“ verklagen wird.
Schwere Vorwürfe gegen Lizzos Managerin
Die jüngsten Anschuldigungen der Kostümbildnerin beziehen sich gezielt auf die Garderoben-Managerin Nomura. Sie sei vor allem durch ihr aggressives Verhalten und drohende Ausdrücke aufgefallen. So äußerte sie beispielsweise, dass sie „eine Schlampe umbringen würde, wenn es darauf ankäme und jemand ihren Job bedrohen würde“. Nomura habe außerdem Daniels Pausen verweigert und sie unter Druck gesetzt an ihren freien Tagen zu arbeiten.
In der Beschwerde wird ein spezifischer Fall geschildert, in dem Nomura wohl einen schweren Kleiderständer über Asha Daniels Fuß gerollt hat. Als sie ihre starken Schmerzen kundgab und erklärte, dass sie sich hinsetzen müsse, habe die Managerin sie „in den Kleiderständer geschubst und gleichzeitig behauptet, die Klägerin dürfe sich nicht wegen ihres Fußes herausreden und müsse Nomura beim Transport der Kleidung helfen“, heißt es in der Klageschrift. Als Daniels aufgrund ihrer Verletzung orthopädische Schuhe trug, zwang die Managerin sie angeblich, wieder in Tennisschuhe zu wechseln.
In der Schrift heißt es weiter: „Der Klägerin wurde nicht nur die medizinische Behandlung verweigert (bei dieser und anderen Gelegenheiten), sondern sie war auch gezwungen, die meiste Zeit des Tages auf den Beinen zu sein, und es wurde ihr jede Erholung verweigert – selbst nachdem sie sich den Knöchel verstaucht hatte.“
Reaktion auf Asha Daniels Beschwerde
Obwohl sich Asha Daniels bereits im Februar bei der Tourmanagerin Carlina Gugliotta über „weit verbreitete rassistische und sexuelle Belästigung“ beschwerte, bei der „schwarze Tänzer verspottet, zu Objekten gemacht und ihnen Unterkünfte verweigert“ wurden, änderte Gugliotta nichts an den Umständen und entließ die Kostümbildnerin schließlich, heißt es in der Klage.
Daniels behauptet, sie habe „während der Tournee unter ständigen Angstzuständen und Panikattacken aufgrund des rassistischen und sexualisierten Umfelds gelitten; sie leidet auch nach der Tournee unter anhaltenden Angstzuständen und PTBS; und sie leidet unter Migräne und migränebedingten Augenzuckungen und Augenverzerrungen, Hirnnebel und Müdigkeit“. Die ehemalige Angestellte fordert aufgrund dessen einen Schadenersatz, der in der Klage näher beziffert wird.
Während die Klage am Donnerstag (21. September) einging, wurde Lizzo der Quincy Jones Humanitarian Award von der Black Music Action Coalition verliehen. Der Sprecher der Grammy-Gewinnerin Stefan Friedman reagierte auf die jüngste Klage mit folgender Erklärung: „Während Lizzo heute Abend einen Award für ihre unglaubliche Wohltätigkeitsarbeit erhält, die sie geleistet hat, um alle Menschen zu erheben, versucht ein Anwalt diese Ehre zu besudeln, indem er jemanden anheuert, um eine falsche, absurde Publicity-Klage einzureichen, der Lizzo noch nie getroffen oder auch nur mit ihr gesprochen hat. Wir werden dieser Sache so viel Aufmerksamkeit schenken, wie sie verdient. Keine.“