Lisa Dabello startet ihr Comeback von Köln aus


„Ich habe“, schluchzt Lisa Dalbello, „seit drei Jahren nicht mehr geweint. Jetzt brauche ich ein Kleenex.“ Gerade hat sie ein Foto gesehen, das den früheren David Bowie-Gitarristen Mick Ronson zeigt. Mit ihm nahm Lisa 1984 ein bahnbrechendes Album mit dem Titel ‚Whomanfoursays‘ auf. Vor drei Jahren starb Ronson. „Keine Sorge, das sind wohltuende Tränen“, schnieft sie. „Mick war so ein lieber Kerl. Er sah mich in Toronto in einem Video und rief sofort an. Ich hatte keine Ahnung, wer er ist, denn wir hörten zu Hause nur Soul, nie Bowie.“ Jetzt hat die Dalbello ein neues Album am Start – ‚Whore‘. Doch beinahe hätte es keine Dalbello-CD mehr gegeben, denn „…ich hatte mich sechs Jahre zurückgezogen. Ich mußte wieder Boden unter die Füße bekommen, sonst wäre ich vom Musikbusiness verschlungen worden.“ Aber eines Tages kam Lisas Bruder Stefano Dalbello mit einem Lied vorbei. „Da macht. Als ich das Lied hörte, hatte ich zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder das Gefühl, musikalisch zu erwachen. Ich hatte nicht gewußt, daß mein Bruder sich zum Songwriter entwickelt hatte.“ Einmal erwacht, änderte Lisa Dalbello auch gleich ihren geographischen Standort, siedelte von Los Angeles nach Köln um. „Köln Ist das hundertprozentige Gegenteil, und das brauche ich, denn L.A. ist ein Betondschungel. Meine Nachbarn habe ich dort erst nach vier Jahren kennengelernt.“ Köln ist auch Sitz von Lisas Plattenfirma, und Köln ist nicht so weit von Hamburg entfernt, wo ein Freund und einstiger Förderer wohnt. „Udo Lindenberg entdeckte vor mehr als zehn Jahren ‚Whomanfoursays‘, stöberte mich in Toronto auf und holte mich 1985 nach Deutschland.“