Lake


Ihre Vergangenheit dürfte weitgehend bekannt sein, deshalb nur kurz: 1977 erste LP, überwältigender Erfolg auch auf dem amerikanischen Markt; Lake folgt dem Ruf des Chicago-Managers in die USA, um dort im Vorprogramm von Lynyrd Skynyrd, Dr.

Hook und Chicago erste Sympathien zu gewinnen.

Nach einem akzeptablen zweiten Album verlassen drei Leute die Band. Übrig bleiben Jim Hopkins-Harrison, Dieter Ahrendt und Alex Conti, der Ende 1980 aber ebenfalls desillusioniert aufgibt. OUCH wird ein Flop und erst mit der kürzlich erschienen LP NO TIME FOR HEROES nimmt man Lake in der Öffentlichkeit wieder wahr.

Das persönliche Verständnis ist noch immer Trumpf bei der Hamburger Formation. Die neuen Leute (Achim Oppermann [g, key], Joe Käppi [b], Thomas Bauer [key, sax] und Bernd Gärtig [g]) passen hervorragend hinein und vielleicht klingen deshalb die Songs wieder gradliniger, gereifter als zur Flautenzeit. „Wenn eine Komposition nicht wirklich tierisch ist, fliegt sie raus“, sagt Bernd, „da üben wir harte Selbstkritik“.

Was sicher auch vonnoten ist, denn bei Lake bringt jeder zunächst einmal eigene Songs mit, wenn es an eine neue Produktion geht. „Modernität gilt allerdings nicht als Qualitätsmaßstab“, versichert Dieter, das bärtige Ur-Mitglied an den Trommeln. „Wir mögen gern zeitlose Sachen, die man immer wieder hören kann.

Eine Perspektive, die von der Kritik nicht unbedingt geteilt wird: Lakes Sound von 1977 und der von 1984 sind praktisch identisch, Chor-Refrain und die erdigen Gitarren- und Keyboardlinien noch immer die Erkennungszeichen. „Das grundsätzliche Konzept kann sich nicht verändern“, findet Dieter, „und mit Simmons-Drums oder Synthesizern können wir nichts anfangen“.

Egal, ob Lake nun wieder zu alter Popularität zurückfinden oder nicht finanziell kommen die Jungs als gefragte Studiomusiker gut zurecht. Im September müssen sich die Produzenten jedoch andere Aushilfen holen, denn Lake begeben sich auf Deutschland-Tour. Sollte auch der Absatz in den USA gut laufen, geht’s möglicherweise wieder über den großen Teich. „Mein Traum“, gibt Dieter zu.