Lady Madonna


Sie ist 42, zum zweiten Mal Mutter und immer noch die stärkste Frau im Showbusiness. Madonna über Männer, ihr neues Album Music und ihr eigenartiges Alter Ego Muff Daddy.

Warum haben Sie für einen Großteil der Songs Ihres neuen Albums „Music“ den unbekannten französischen Produzenten Mirwais angeheuert?

Mein Partner bei Maverick (Madonnas Plattenfirma, Anm. d. Red.) hat mir sein Album „Production“ vorgespielt und gesagt: Wir könnten ihn unter Vertrag nehmen. Und ich sagte: Der Mann ist brillant. Ich möchte mit ihm arbeiten. Das ist genau die Richtung, in die ich will. Ich wollte einen neuen Sound. Mein letztes Album klang ja schon sehr elektronisch. Und das wollte ich auf einem anderen Niveau weiterführen, ohne mich zu wiederholen. Als ich die Platte von Mirwais hörte, sagte ich: Wunderbar. Es gibt einen Gott.

Wie war die Zusammenarbeit im Vergleich zu der mit William Orbit, der ja auch wieder dabei war?

Beide, sowohl William als auch Mirwais, sind sehr introvertierte, schüchterne Typen. Fast schon vergeistigt. Mirwais ist dazu noch extrem spröde. Außerdem spricht er nicht sehr gut Englisch. Das macht es schwierig, seine Persönlichkeit zu beurteilen. Die beiden bilden gute Gegenpole zu mir. Weil ich eher die sprudelnde, energische, geschwätzige Seite vertrete. Mirwais und William sind dagegen sehr ruhig und in sich gekehrt.

Und hören auf Sie?

Ja. Irgendwer muss ja auf mich hören, (lacht) Sie haben k.d. lang den Produzenten Damian le Gassick empfohlen und ihn selbst auch für Ihre Platte angeheuert. Wie sind Sie auf ihn gekommen?

Ich habe ihn über William Orbit kennengelernt. Er hatte mir schon bei dem Song „Cuidado Con Mi Corazön“ geholfen, den ich mit Ricky Martin für dessen Platte aufgenommen hatte. Ein guter Mann. Damian, William und Mirwais sind wirklich innovative Songschreiber und Musiker. Mirwais spielt auch ausgezeichnet Gitarre.

Klingt das Album deswegen altmodisch und mo- dern zugleich?

Ich war eben in Experimentierlaune.

Meinen Sie damit auch Elemente wie die Spielerei- en mit dem Vocoder?

Wir haben meine Stimme durch alles Mögliche gejagt. Ich mag das Extreme. Fehlte nur noch, dass ich durch ein Waschbecken gesungen hätte.

Die neuen Songs haben auch einen leichten 80er-Jahre-Touch. Schwelgen Sie in nostalgischen Gefühlen, wenn Sie an diese Zeit zurückdenken?

Nein, überhaupt nicht. Ich habe nur nostalgische Gefühle, wenn ich an die 60er Jahre denke oder an die 30er oder 20er Jahre. Was meine Karriere betrifft, sehne ich mich auch nicht nach den 8oern zurück. Das war meine Anfangszeit. Ich habe damals zwar sehr instinktiv und aus dem Bauch heraus gearbeitet; insofern war ich sehr kreativ. Aber ich wusste eigentlich nicht, was ich tat. Heute weiß ich das. Ich habe viel mehr Möglichkeiten. Ich kann herumexperimentieren und Risiken eingehen.

Für „Paradise (Not For Me)“ haben Sie die Tochter von Serge Gainsbourg engagiert. Und Sie selbst erinnern mit Ihrem französischen Sprechgesang in diesem Song an Jane Birkin in „Je t’aime“. Hat Sie Gainsbourg als Teenager beeinflusst?

Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich seine Stucke zum ersten Mal gehört habe. Ich weiß nur, dass ich von seinen Songs mit Brigitte Bardot und Jane Birkin sehr beeindruckt war. Das klang immer sehr sexy und stimmungsvoll, und ich mochte die Streicherarrangements.

Mirwais hat erzählt, dass Ihre Tochter Lola bei den Plattenaufnahmen assistiert hat.

Stimmt. Lola ist jeden Tag irgendwann aufgetaucht. Zum Glück hat sie sich nur auf den Fußboden gelegt und Bilder gemalt, während ich im Studio gearbeitet habe. Manchmal hat sie einen Knopf gedrückt, den sie nicht drücken sollte.

Hat sie was gelöscht?

Nein. Wir hätten sie umgebracht, (lacht) Warum hat sie nicht mitgesungen?

Sie singt zwar ganz gut. Aber wenn ich zu ihr gesagt hätte: Geh doch jetzt mal in die Kabine und sing, dann hätte sie es nicht getan. Sie tut selten das, was sie tun soll. Sie ist sehr stur.

Glauben Sie, dass das Album auch deshalb so spielerisch klingt, weil Sie mit einem kleinen Kind (inzwischen hat Madonna neben Tochter Lola noch einen Sohn, Rocco;Anm. d. Red.) zusammenleben?

Im Interview

Gut möglich. Über Kinder bekommt man ja wunderbar Zugang zu etwas Spielerischem, Unschuldigen, von dem man sich als Erwachsener längst entfernt hat. Sie hat mich sicher emotional beeinflusst. Deshalb klingen die neuen Songs so frei.

Ihre Stimme klingt weicher als früher, dadurch wirkt das Album sehr entspannt.

Das hängt wohl damit zusammen, dass ich in einer sehr gelassenen, heiteren Stimmung war, als ich die Platte aufnahm. Es hilft, wenn man verliebt ist.

Sie und Ihr Freund Guy Richie sind sehr starke Persönlichkeiten. Streiten Sie oft?

Guy findet es nicht gut, wenn ich darüber spreche. Aber so viel möchte ich dazu sagen: Er ist sehr intelligent und er hat einen sehr starken Willen. Genauso wie ich. Sie können sich also vorstellen, was bei uns so abgeht. Aber ich mag nun mal keine Menschen, die ich leicht herumschubsen kann. Es ist doch gut, wenn man herausgefordert wird, oder?

Natürlich. Wie man weiß, hat auch Guy eine sehr ausgeprägte Meinung und hält mit der auch nicht hinterm Berg.

Das stimmt. Guy ist ein Mann mit einer sehr starken Meinung. Aber ich liebe das an ihm. Auch wenn ich manchmal völlig anderer Meinung bin als er. Ich habe Riesenrespekt vor Menschen, die zu ihren Ansichten stehen. Viel mehr als vor Menschen, die sich nicht festlegen. Die man leicht beeindrucken kann und die auch noch politisch korrekt sind. Das ist doch so was von langweilig.

Verhalten Sie sich denn immer politisch korrekt?

mim, Warum nicht?

Ich trage gern Pelz. Das ist aber alles, was ich dazu sagen will, flacht) Das reicht ja heutzutage bereits, um in der Öffentlichkeit schlecht dazustehen.

Naja, mein Freund schießt außerdem gerne Hasen und Tauben.

Und dann essen Sie die Viecher?

Genau.

Guy war Legastheniker und ist ein paar Mal von der Schule geflogen. Trotzdem hat er sich hoch gearbeitet. Er muss sehr hart gekämpft haben. Verbindet Sie das mit ihm?

Er hat seine Bildung eher aus dem Leben als von der Schule. Und er ist jetzt ein brillanter Schreiber. Ist es nicht interessant, wie wir manchmal Schwachen überwinden und daraus Stärken entwickeln? Menschen, die mit einem goldenen Löffel im Mund zur Welt kommen, sind nicht unbedingt diejenigen, die sich durchkämpfen. Menschen, die sich durchbeissen mussten.sind meistens interessanter.

Meinen Sie damit auch sich?

Ich war zwar nie Legasthenikerin. Aber ich bin ohne Mutteraufgewachsen und in einer Umgebung, in der es nicht viel Kultur gab. Das hat mich richtig hungrig gemacht. Auch die Tatsache, dass ich eine Frau bin und alles allein gemacht habe.

Inwieweit war Guy am neuen Album beteiligt?

Er hat einen richtig coolen Musikgeschmack. Und mir ist wichtig, dass er meine Musik cool findet. Deshalb habe ich ihm die Songs im Roh-Zustand vorgespielt und ihn um seine Meinung gebeten. Er hat mir ein paar wirklich gute Anregungen gegeben. Er ist ein sehr großer Musikfan.Wir besorgen uns dauernd gegenseitig CDs. Er sucht auch immer richtig tolle Musik für seine Filme aus. Er liebt Mirwais. Er wird einen seiner Songs für seinen nächsten Film verwenden.

Was hat er Ihnen noch empfohlen?

Ich habe mir vorher nie Leftfield angehört. Aber Guy hat eine Menge Platten von Leftfield. Er steht auf alten Reggae und ganz frühen Ska. Und Sixties Soul aus England. Und dann mag er die modernen Sachen,eckige High Energy-Geschichten. Prodigy, Moby und eben Leftfield.

Wie hat Guy auf die Songs reagiert, die Sie offensichtlich für ihn geschrieben haben?

Woher wissen Sie, dass ich Songs für ihn geschrieben habe?

Das hört man doch. Sie klingen sehr verliebt.

Okay.Sie haben Recht.Guy liebt den Song „I Deserve !t“, weil da ein Wortspiel mit dem Namen Guy drin ist. Ich finde, der Song hat eine sehr schöne Melancholie. Obwohl die Texte klingen, als wäre das ein reines Liebeslied, hat es auch etwas sehr Quälendes, Beklemmendes. Ich mag diese Doppelbödigkeit.

In „Nobody Is Perfect geht es um Ehrlichkeit…

Genau. Darum, dass jemand nicht ehrlich zu seinen Gefühlen steht. Ich glaube, eine kluge Frau sollte immer die Wahrheit sagen. Aber sie sollte auch wissen, wann sie ihren Mund zu halten hat. Dasselbe gilt für Männer.

Mussten Sie das lernen?

Oh ja. Ich musste lernen, dass es den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Ort gibt. Und dass es nicht immer angesagt ist, jederzeit und überall mit einer Information herauszuplatzen. Das hat mir ganz schön viele Probleme eingebracht.

Sie haben gegen Ihre eigene katholische Erziehung rebelliert. Erziehen Sie Lola religiös?

Nicht direkt. Das ist ein schwieriges Thema, weil ich nicht an organisierte Religionen glaube. Aber ich glaube an Gott. Es ist nicht einfach zu entscheiden, was man seinem Kind beibringt. Lola weiß, wie man betet, und sie weiß, wer Gott ist. Sie geht eben nur nicht in die Kirche.

Was tun Sie, wenn Sie nicht arbeiten?

Ich lese viel, vor allem nachts. Gerade leseich den neuen Roman von Martin Amys,“Experience“. Vor allem die Beschreibung der Beziehung zu seinem Vater gefällt mir. Ich mag klassische Schreiber wie Faulkner oder Hemmingway und die Liebesgeschichten von Gabriel Garcia Marquez und Isabel Allende.

Lassen Sie sich von Büchern inspirieren, wenn Sie Songs schreiben?

Sicher. Aber eher unbewußt. Vor allem die romantischen, tragischen Bücher inspirieren mich. Manchmal lese ich nur einen Satz in einem Buch, und der bringt mich zum Nachdenken. Und dann schreibe ich einen Song darüber. Wenn mir eine Idee in einem Buch wichtig genug erscheint, schneide ich den Text einfach raus und klebe ihn in meinen Ordner mit Ideen zu den Zeitungsartikeln und sonstigen Schnipseln.

Also haben Sie eine Menge Bücher mit Löchern drin?

(lacht) Stimmt. Genau wie meine Tochter. Wir haben beide viele Bücher und Socken mit Löchern drin.

Sie gehen oft mit Ihrer Tochter ins Museum. Kommt Lola freiwillig mit?

Seit sie klein war, habe ich sie mit in Museen geschleppt. Und jetzt ist sie sehr neugierig auf Kunst und geht richtig gern ins Museum. Immer wenn wir in einer Stadt wie Paris, Madrid, Rom oder London sind, gehen wir alle zusammen in eine Ausstellung. Lola liebt Picasso, Matisse und die Alten Meister.

Die Alten Meister – ein ziemlich exzentrischer Geschmack für so ein kleines Mädchen.

(lacht) Die mag sie, weil die immer Menschen malen, die leiden und bluten. Lola ist besessen von den Kreuzigungsbildern. Jesus am Kreuz mit all den Stigmata. Daraufsteht sie. Ich glaube, sie ist einfach von der Gewalt in den Bildern fasziniert.

Kommt sie gut mit ihrem Stiefvater Guy klar?

Zum Glück ja. Die beiden verstehen sich richtig gut. Sie albern immer herum wie Geschwister.

Sie haben Guy durch Ihren Freund Sting kennen gelernt. Und Sting hat Sie auch animiert, Yoga zu machen. Inwieweit hat er Sie sonst noch beeinflusst?

Ich schätze Sting als Musiker sehr. Aber er ist dauernd unterwegs. Deshalb habe ich mehr mit seiner FrauTrudie zu tun.Trudie hat mich Guy vorgestellt. (Sie produzierte dessen Film „Lock, Stock And Two Smoking Barrels“, deutscher Titel: „Bube, Dame, König, Gras“; Anm. d. Red.) Und sie ist jetzt so etwas wie eine Ersatzmutter für uns. Sie kümmert sich um uns, achtet drauf, dass wir uns richtig ernähren, und schickt uns biologisch angebautes Gemüse von ihrem Bauernhof. Sie bemuttert uns richtig.

Nehmen Sie auch an ihren Benefizaktionen teil?

Manchmal. Ich habe beim „Rainforest Concert“ gesungen. Und dieses Jahr habe ich einen Text aus „Tausendundeine Nacht“ vorgetragen, alsTrudie ihren „Tibetan Peace Garden“ einweihte. Wenn ich in London bin,schaue ich immer, ob ich ihr irgendwie helfen kann. Sie macht wirklich tolle Dinge.

Kochen Sie auch nach den Rezepten aus ihrem Kochbuch?

(lacht) Ich steh nicht auf Kochbücher. Ich koche nicht, und ich bin stolz darauf. Meine Qualitäten liegen woanders.

Ihre Qualltaten als Schauspielerin sind umstritten. Ihr neuer Film „The Next Best Thing“ (dt Titel: „Ein Freund zum Verlieben; Anm. d. Red.) war ein Flop. Wie gehen Sie damit um?

Ich sage mir: Ich habe ja noch eine andere Karriere.

Aber es tut doch weh, oder?

Ich habe genügend Selbstbewusstsein und weiß, dass ich gute Arbeit mache. Und wenn das in der Öffentlichkeit nicht als gute Arbeit aufgenommen wird, dann ist das die Unfähigkeit der Öffentlichkeit zu akzeptieren, dass ich mehr als eine Sache gut machen kann. Ich bin enttäuscht, weil ich soviel harte Arbeit da reingesteckt habe. Aber ich akzeptiere das und versuche, diesen Gedanken nicht zu lange nachzuhängen. Und ich bin sehr dankbar, dass ich noch andere Ausdrucksmöglichkeiten habe. Dass ich meine Karriere als Musikerin habe und meine Kinder und meine Plattenfirma.

Planen Sie weitere Filme?

Im Moment nicht. Jetzt kommt erstmal meine Platte raus. Ich kann mich nicht für einen weiteren Film verpflichten, weil ich gar nicht weiß, wann ich auf Tour gehe. Das ist alles viel zu kompliziert. Außerdem: Das nächste Filmprojekt würde ich anders angehen.

Wie denn?

Ich würde gern einen Film mit jemandem machen, der genauso experimentell, aber auch kommerziell arbeitet wie ich im Musikbereich.

Haben Sie jemanden Bestimmten im Auge?

Nein. Vielleicht existiert der oder diejenige ja gar nicht.

Wie läufts bei Ihrer Plattenfirma Maverick?

AlanisMorissette arbeitet gerade im Studio an ihrer neuen CD. Und wir haben eine vierzehnjährige Schwedin namens Amanda unter Vertrag genommen. Sie klingt ein bißchen wie Britney Spears. Eine fantastische Sängerin, eine großartige Pop-Platte.

Finden Sie Britney Spears gut?

Klar, die ist doch klasse. Die ist immer so schön braungebrannt.

Aber ihre Qualitäten als Sängerin sind umstritten.

Das haben die Leute auch über mich gesagt, als ich anfing. Ich werde doch nichts Böses über Britney Spears sagen. Sie ist doch erst achtzehn. So junge Menschen können doch keine Genies sein. Wir sollten abwarten, wie sie sich entwickelt. Es könnte ja was ganz Erstaunliches aus ihr werden, wer weiß. Ich möchte Menschen nicht vorschnell verurteilen. Ich bin selbst oft verurteilt worden.

Im Video zur Single „Music teilen Sie selbst ganz schön aus. Da machen Sie sich über die Attitüde in den Rap-Videos lustig.

Im Video gibt es zwei Ebenen. Einerseits die Zeichentrick-Madonna, die jeden um die Ecke bringt, der irgendwo schlechte Musik spielt. Hier geht es zur Abwechslung ganz profan um den Kampf gegen schlechte Musik statt um den Kampf gegen die Kriminalität.

Im anderen Teil tritt die echte Madonna als Muff Daddy auf.

Meine Güte, war es schwierig, diesen Clip zu drehen. Normalerweise bin ich ja in meinen Videos sehr aktiv. Aber bei diesem Dreh war ich im sechsten Monat schwanger. Es war klar: Ich bin die Hauptperson. Aber ich darf mich nicht mehr so viel bewegen. Also mußten die Menschen um mich herum sehr aktiv sein. Außerdem wollte ich meinen Bauch verstecken. Deshalb habe ich mich in eine Limousine gesetzt. So konnte ich die Beine hochziehen. Bei den Nachtclubszenen hat alles um mich rum getanzt. Und ich durfte nicht mittanzen. Dabei spiele ich da doch Muff Daddy Superfly, die Hohepriesterin des Punk Rock Punk Pop. (lacht) Was predigen Sie?

Dass man sich immerzu gut amüsieren sollte. Egal, was passiert. Das ist meine Philosophie in diesem Video.

Klingt nach einer komplexen Botschaft.

(lacht) Genau. Eine sehr wichtige Message. Habt Spaß und tragt viel Goldschmuck und Versace …

…fahrt in einer goldenen Stretchlimousine durch die Gegend und sucht euch ein paar nette Jungs…

Oder Made s. Was auch immer.

Die Mädels zeigen sich im Video fast nackt.

Aber nurfast. Es gibt keine nackten Brüste zu sehen. Und die Mädchen haben einen G-String an. Das ist doch in jedem Rap-Video so. Wenn man eine Veralberung dieses Genres drehen will, muss das Ganze in einem Night Club stattfinden. Und es müssen Mädels im G-String her.

Dabei haben Sie sich doch gerade kurzlich über die nackten Frauen aufgeregt, die täglich in den englischen Tageszeitungen zu sehen sind.

Ich habe mich nicht darüber beschwert. Ich finde es nur komisch, dass Briten in ihren Zeitungen nackte Frauen zeigen. Für eine Amerikanerin ist so was schockierend. Das würde in unserem Land nie erlaubt.

Sie haben im Laufe Ihrer Karriere auch immer wieder gerne viel Haut gezeigt.

Stimmt. Ich verurteile das ja auch nicht. Ich wollte nur sagen, dass es witzig ist, dass die Amerikaner als befreit und offen gelten und die Engländer als sehr konservativ und sexuell verklemmt. Es ist in Wirklichkeit genau andersrum. Bei uns werden keine Nackten gezeigt. Und in London kannst du nirgends hin, ohne dass du auf ein paar nackte Titten guckst.