Kunstraub


Seit 1939 der 23-jährige Grafiker Alex Steinweiss seinen Entwurf für das Cover von Smash Song Hits By Rodgers And Hart ablieferte, das zum ersten Mal in der Geschichte der Plattenhülle auffällige Elemente der künstlerischen Gestaltung enthielt (zur Ansicht unter www.jsonline.com/images/enter01/mar01/rodgersbig030701.jpg), war eine neue Kunstform geboren: Die Tonträger-Verpackung wurde zur Spielwiese für Designer. Da aber nicht jeder Akademieabsolvent http://creativity.net für sich gebookmarkt hat, wurde und wird bis heute auch in diesem Feld recht viel geklaut. Unter http://ilx.wh3rd.net/thread.php?msgid=2220511 findet sich eine ständig wachsende Liste, in der Cover gegenübergestellt werden, die offensichtliche Gemeinsamkeiten aufweisen. Jeder kann selbst entscheiden, wo die Grenze zwischen Hommage und Ideenraub verläuft, wenn sich Blur für ihr Greatest Hits-Album vom Design der Hot Space-LP von Queen inspirieren ließen, wie sich The Verve für ihr Album A Northern Soul an der Fotografie auf Queens „11“ orientierten, wenn J.Lo für ihre neue Single „I’m Glad“ wie Jennifer Beals auf dem „Flashdance“-Soundtrack posiert (Paramount Pictures droht mit einer Klage) und sich Turbonegro auf ihrer Ass Cobra-LP der Pet Sounds-Farbgebung bedienen. Auf die Gemeinsamkeiten zwischen den verunstalteten Babys auf Depeche Modes Single New Life und Black Sabbaths Born Again-Album weist auch eine zweite ebenfalls ständig erweiterte Liste hin, die unter www.plimsoul.com/knockoff_project/ zu finden ist. Dass das Artwork von Abraxas (Santana, 1970) dem von Bitches Brew (Miles Davis, 1969) nicht unähnlich ist, hat allerdings einen banalen Grund: Beide LPs wurden von Mari Klarwein gestaltet. Ansichtsexemplare der Arbeiten dieses und anderer Künstler, die für Plattenhüllen tätig wurden (u.a. Andy Warhol, Rene Magritte, Salvador Dali) liegen unter www.geocities.com/Vienna/Strasse/8599/LPartists.html zum Abruf bereit.

Ebenfalls sehenswert sind einige der Neubearbeitungen berühmter Plattencover (Madonnas „American Life“, Annie Lennox‘ „Bare“, Whitney Houstons „Just Whitney“ und andere), die der Webproducer Fritz Liess in seiner Freizeit erstellt. Beispiele unter www.fritzliess.com/movabletype/archives/000110.html.