Kot und Spiele


Schockierendes! Beleidigendes! Erhabenes! Kurioses! Unser Online- Experte Sonic Surfer durchforstet das Netz nach den besten Websites.

Alarm in den Büros von Saddle Creek Records in Omaha! Die geliebte Emo-Band The Get Up Kids wurde – inmitten eines Auftritts gekidnappt! Einfach Licht aus, und weg waren sie. Der Schuldige? Ist schnell gefunden. Steven Tyler. Er versklavt die vier erzbraven Buben, benutzt sie für schmutzige Dinge. Was das Conor Oberst von Bright Eyes interessiert? Nichts … eigentlich. Wäre ihm nicht eine Flasche Vodka versprochen worden, sollte es ihm gelingen, die nette Band aus Kansas City – die in echt im Januar hoffentlich ohne Zwischenfälle auf Deutschland-Tour ist! – zu befreien. Doch was ist zu tun, wenn Conor erst einmal Dave-Matthews-Fans gegenübersteht, die fest entschlossen sind, ihn mit dem Jeep zu überfahren? Jason heißt der ehemalige Kunststudent und erklärte Emo-Fan aus Boston, der angeblich trotz seines intellektuellen Musikgeschmacks weder eine Hornbrille noch Strickpullover trägt. Er hatte wohl einfach zu viel Zeit auf der Akademie, als er auf die herrlich-idiotische Idee kam, das „Emogame“ zu programmieren. Unter www.emogame.com findet sich das aufwändige, aber kostenlose Spiel, bei dem der User seinen Helden zwischen Indie-Ikonen wie Oberst, Tim Kasher (The Good Life, Cursive) oder Cedric Bixler von At The Drive-In wählen kann, bevor er die gefährliche Mission in Angriff nimmt. Jeder Musiker hat eine spezifische Geheimwaffe, denn nach den fiesen Dave-Matthews-Fans warten noch schwerere Aufgaben: Fred Durst, A New Found Glory und Creed greifen an, outen sich als Tylers Komplizen. Sehr, sehr witzig ist das, und doch muss gewarnt werden: Jason kann reichlich drastisch werden. So erheben sich Creed im Spiel aus dem Kot von Pearl Jam, nachdem im Intro bereits einige pixelige und reichlich eklige „Aktionen“ von Steven Tyler über den Monitor flimmern. Die Empfehlung: „YES“ wählen, sobald die Frage „Have you played Emogame before?“ erscheint – so wird das „die Story erklärende“ Intro übersprungen. Größeren Ernst erfordert www.rockstargame.com. Über mehrere Wochen kann man hier den Versuch starten, in der harten Welt des Musikbusiness zu bestehen. Tritt man als fiktiver Künstler in einem frei wählbaren Genre an, wird man vom Computer mit unterschiedlich viel „Kreativität“, „Happiness“, „Gesundheit“ und „Talent“ ausgestattet. Das vorhandene Geld kann zum Proben, Songsaufhehmen oder Touren benutzt werden, was sich wiederum auf die „Popularität“ und den Erfolg der ersten Single auswirkt. Das ist hochinteressant, aber nicht einfach. Wer den bereits etablierten „Stars“ Konkurrenz machen will, darf trotz Rock’n’Roll mit der Gesundheit nicht hausieren und muss geduldig kluge Entscheidungen treffen.

Wem es seit der Einführung von MP3 Tauschbörsen schwer fällt, bei der Akquise von Musik im World Wide Web im Rahmen der Legalität und vor allem ethisch kompetent zu handeln, dem sei www.eff.org/cafe/drmgarne/carabella.html ans Herz gelegt. Die Betreiber, die „Electronic Frontier Foundation“, setzen sich für Konsumenten-Rechte und Copyright-Schutz im Internet ein. Spielerisch können mit der hübschen Carabella verschiedene Möglichkeiten, einen Song zu beziehen (Kauf einer kopiergeschützten CD, Download von Audiogalaxy etc.), durchprobiert werden. EFF liefert dazu Tipps, die erfreulich wenig spießig sind. Zu dröge? Dann gehen Sie doch da hin, www.woderpfefferwaechst.de. Sie werden staunen.