Konzert in Israel: Lana Del Rey reagiert auf Vorwürfe von Roger Waters
Lana Del Rey verteidigt erneut ihre Entscheidung, auf dem Meteor Festival 2018 in Israel aufzutreten. Sie reagiert damit auch auf Kritik von Roger Waters.
Lana Del Rey hat sich erneut zu ihrem geplanten Konzert in Israel geäußert. Auf Instagram postete sie einen Screenshot ihrer iPhone-Notiz, in der sie ihre Entscheidung verteidigt und verspricht, ebenso die palästinensischen Gebiete Israels auf der Durchreise zu besuchen. Sie wolle Musik für alle Menschen spielen – vor allem für israelische sowie palästinensische Kinder und wolle Frieden für beide Seiten. Damit reagierte sie auf öffentliche Kritik von Roger Waters gegen sie.
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In einem ausführlichen Facebook-Post sprach Waters sich zuvor deutlich gegen die Entscheidung Del Reys aus, in Israel zu performen.. Er zitierte darin unter anderem den Menschenrechtler Desmond Tutu mit dessen Aussage: „If you are neutral in situations of injustice, you have chosen the side of the oppressor.”
Del Rey antwortet ihm nun wie folgt: „I read your statement about taking action even when you believe in neutrality. I totally understand what you’re saying and this is my action.”
https://www.facebook.com/rogerwaters/photos/a.101083179935496/1958613594182436/?type=3
Lana Del Rey in Israel: Was war zuvor passiert?
Am Montag kündigte Lana Del Rey an, beim diesjährigen Meteor Festival in Israel aufzutreten. Eine Mischung aus Pro-Palästina-Aktivisten, Israel-Gegnern und Fans reagierten verärgert und Del Rey postete auf Twitter ein langes Statement, in dem sie erklärte, weshalb sie sich für einen Auftritt in Israel entschied.
Lana Del Rey schrieb unter anderem: „We don’t always agree with the politics of the places we play within or even in our own country. (…)“. Ihr Konzert in Israel sei kein politisches Statement. Genauso wenig wie ein Auftritt in Kalifornien etwas mit der amerikanischen Regierung zu tun hätte, würde dieser Auftritt in keiner Art mit Israels Politik in Verbindung stehen und deren „manchmal unmenschlichen Handlungen“, wie Del Rey schrieb.
Bereits Nick Cave und Lorde standen unter Druck
Israels Regierung wird aktuell dafür kritisiert, dass sie die Rechte der arabischen Bürger des Landes beschnitten hat. Seit Juli wird arabisch, immerhin die Sprache von fast 20 Prozent der Bevölkerung, nicht mehr als Amtssprache gewertet, sondern nur noch Hebräisch. Del Reys Statement, Musik solle Menschen zusammenbringen und sie wolle für die Kinder im Gastland performen, wurde von verschiedenen Seiten kritisiert. Wenn sie mit Musik Menschen vereinen wolle, dann solle sie fordern, dass auch Leute aus den palästinensischen Gebieten Israels zum Konzert kommen dürften – so lauten jedenfalls vereinzelte Forderungen auf Twitter und in anderen Netzwerken.
Primär reagierte die PACBI (Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel) auf den Auftritt Del Reys. Die PACBI ist Teil der BDS-Bewegung, die sich augenscheinlich für die Rechte von Palästinensern einsetzt, zunehmend aber immer offener antisemitische Tendenzen aufweist. BDS mitsamt PACBI wollen Israel wirtschaftlich sowie kulturell isolieren und rufen deshalb auch zum Boykott des gesamten Meteor-Festivals auf. Ihr berühmtester Fürsprecher ist Roger Waters, der zuletzt bei seinen Berlin-Konzerten bizarre anti-israelische Statements von sich gab. Auch beim diesjährigen Pop-Kultur-Festival in Berlin rief der BDS zum Boykott auf. Grund dafür war ein Reisekostenzuschuss, den der Staat Israel 2017 einer Musikerin genehmigte. Das Festival meldete sich auf der Homepage nun selbst zu Wort.Lana Del Rey befindet sich in einer Situation, in der auch schon Nick Cave und Lorde waren. Bei deren angekündigten Konzerten in Israel meldeten sich BDS und PACBI ebenfalls lautstark, starteten öffentliche Kampagnen gegen die Musiker und machten die Konzerte jeweils zum Politikum. Lorde sagte ihr Konzert in Tel Aviv daraufhin ab, Nick Cave trat trotzdem auf.
Lana Del Rey beim Meteor Festival 2018
Beim diesjährigen Meteor Festival spielen außer Lana Del Rey auch Acts wie Flying Lotus, DJ Koze und Kamasi Washington. Das Festival findet vom 6. bis zum 8. September im Kibbuz Lehavot HaBashan statt.