Knetfiguren und Teenager-Schwangerschaften – die Videos der Woche
ME-Redakteur Jochen Overbeck stellt jede Woche seine liebsten Musikvideos vor. Diesmal mit Sufjan Stevens, Wild Nothing und The Mountain Goats.
Wild Nothing – Paradise
Nicht verwunderlich, dass der ätherische Pop von Wild Nothing gut zu einem Video passt, das viel mit Unterwegssein zu tun hat, am Flughafen, in der Luft, an einem Wasserfall und in der nächtlichen Großstadt spielt. Dass die Hauptrolle im jenem Video von der großartigen Michelle Williams gespielt wird, ist eine sehr schöne Überraschung.
The Mountain Goats – Cry For Judas
The clip for the Transcendental Youth track offers portraits of happiness, tragedy, and confusion, sagt Pitchforkmedia. Die Happiness muss man allerdings mit der Lupe suchen, stattdessen gibt’s den Text gut flankierende, eher verstörende Familienszenen aus dem ländlichen Amerika, Satanismus, Teenager-Schwangerschaften, Ratten im Puppenhaus und Gewalttaten inklusive.
Shields – Mezzanine
WIRKLICH happy macht uns dagegen der folgende Beitrag, in dem sämtliche Protagonisten von aus Socken hergestellten Handpuppen gespielt werden.
Sufjan Stevens – Mr. Frosty Man
Auch Knetfiguren mögen wir. Weihnachten ebenfalls und Sufjan Stevens sowieso. Dass der mit „Silver & Gold“ bald ein Weihnachts-EP-Boxset veröffentlicht, ist deshalb eine sehr gute Nachricht, und dieses Video ebenfalls. Erinnert sich eigentlich noch jemand an die tschechoslowakische Kinderserie „Luzie, der Schrecken der Straße“? An das musste ich gerade denken, nur dass da keine Kettensägen und keine Zombies und kein Blut drinnen vorkamen
Lavender Diamond – Everybody’s Heart’s Breaking Now
Der Hang zur großen Geste, den der der Song vom neuen Lavender-Diamond-Album „Incorruptible Heart“ besitzt, setzt sich im Video fort, das sich auf wenig beschränkt, das aber feierlich in Szene setzt. So ein Mittelding zwischen Ballett und Ausdruckstanz, angereichert mit einer guten Portion Slow-Motion-Schwerelosigkeit.